TEMIC - Terror Management Theory
Mehr über Temic
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 17.11.2023
- TMT
- Through The Sands Of Time
- Falling Away
- Count Your Losses
- Skeletons
- Acts Of Violence
- Friendly Fire
- Paradigm
- Once More
- Mothalla
Ein spätes Prog-Highlight 2023!
Dass die Tage TEMICs "Terror Management Theory" durch meine Gehörgänge lief, ist in mehrfacher Sicht DREAM THEATERs Mike Portnoy zu verdanken (ja, er ist wieder zurück). Einerseits, weil bei zwei der Protagonisten, namentlich Eric Gilette (Gitarre) und Diego Teiejda (Keyboards) die Idee, gemeinsam Musik zu machen, bei MIKE PORTNOY'S SHATTERED FORTRESS gekommen ist. Portnoy spielte im Jahr 2017 auf einigen ausgesuchten Konzerten seine "12-Step-Suite" mit ausgesuchten Musikern - zudem wurde ich freundlicherweise durch einen Post von Portnoy in den sozialen Medien auf das Album aufmerksam gemacht. Mit an Bord sind außerdem Fredrik Bergersen am Gesang (22, MARATON) und Simen Sandnes (SHINING (Nor), ARKENTYPE) am Schlagzeug. Das klingt verheißungsvoll und das ist es auch.
Als ich den Promotext las, staunte ich nicht schlecht: LEPROUS, TESSERACT, MUSE und eben DREAM THEATER wurden als Paten benannt. Zunächst hatte ich das als übliches Promo-Gerede abgetan. Aber mitnichten! Vielmehr trifft es den Nagel ziemlich genau auf den Kopf.
TEMIC versteht es vorzüglich, die Welt des traditionellen mit der des modernen Prog zu verflechten und auszubalancieren. Nebst instrumentalen Abfahrten à la HAKEN (Teiejdas Hauptband 2008-2021) oder eben DREAM THEATER (wenn auch nie so ausufernd), ertönen nebst klarem Gesang, der durchaus teils an MUSE oder TESSERACT erinnert, synkopierte Grooves und tiefer gestimmte Gitarren, aber alles läuft total flüssig ineinander über, tönt dabei herrlich unverbraucht und frisch.
Während ich einen Eric Gilette bereits bei NEAL MORSE kennen- und schätzengelernt habe oder Herrn Sandnes bei SHINING, ist die größte Überraschung für mich die Leistung von Fredrik Bergersen, der nicht nur jedem Track eine einzigartige Note verleiht, vor allem schafft er etwas, was nicht vielen Bands im Progressive-Metier vergönnt ist: Melodien zu singen, die eindringlich und eingängig sind und dabei einen hohen Wiedererkennungswert haben, weshalb der Vergleich zu LEPROUS nicht weit hergeholt ist. Der Gesang ist nicht einfach "nur da", sondern katapultiert mit Nummern wie 'Count Your Losses', 'Skeletons' oder 'Acts Of Violence' TEMIC quasi aus dem Nichts zu einem späten Highlight des Jahres im modernen Progressive Metal. Nach dem verspielten Instrumental 'Friendly Fire' können 'Paradigm' und 'Once More' nicht ganz mit dem bisher Gehörten mithalten, dafür rundet das epische 'Mothalla' das Album gekonnt ab.
Meine Herren: Chapeau! Wer Progressive Metal mag, kommt an "Terror Management Theory" nicht vorbei, also unbedingt antesten!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke