TEMPERANCE - Hermitage - Daruma's Eyes Pt. 2
Mehr über Temperance
- Genre:
- Opera Power Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 20.10.2023
- Daruma, feat. Arjen Anthony Lucassen
- Glorious
- A Hero Reborn
- Welcome To Hermitage, feat. Fabienne Erni, Laura Fella
- No Return
- In Search Of Gold
- Join Me, feat. Fabienne Erni, Laura Fella, Arjen Anthony Lucassen
- Trust No One But You, feat. Alessandro Conti
- Darkness Is Just A Drawing
- Into The Void, feat. Arjen Anthony Lucassen
- Brand New Start, feat. Arjen Anthony Lucassen
- Where We Belong
- Full Of Memories, feat. Arjen Anthony Lucassen
- Cliff, feat. Alessandro Conti, Arjen Anthony Lucassen
Eine phantasievolle Geschichte und mitreißender Power Metal.
Meine erste musikalische Begegnung mit TEMPERANCE hatte ich 2021 mit dem Album "Diamanti", von dem ich schon sehr angetan war. Jetzt, nur zwei Jahre später, bin ich nicht nur sehr angetan, sondern total begeistert, welchen Sprung die Band gemacht hat. "Hermitage - Daruma's Eyes Pt. 2" ist ganz feiner Opera Power Metal, der durchaus beispielsweise mit AVANTASIA mithalten kann.
Bevor ich auf die Musik eingehe, hier noch ein paar Infos. In 14 Tracks wird von Viktor erzählt, der auf magische Weise durch die japanische Puppe Daruma im verwunschenen Ort Hermitage aufwacht und Stück für Stück dessen Geheimnisse und Intrigen entschlüsseln muss. Wie in jeder guten Story gibt es auch hier einen Erzähler, der hin und wieder durch die Geschichte führt - in Gestalt von Arjen Anthony Lucassen. Außer der teilweise erneuerten Stammbesetzung um Gründer Luca Negro (Bass), Marco Pastorino (Guitars, Vocals, SERENITY), Michele Guaitoli (Vocals, VISIONS OF ATLANTIS), ist Marco Sacchetto (Drums) neu dabei, sowie eine ganz starke Kristin Starkey (Vocals). Einige Mitstreiter sind außerdem: Sänger Alessandro Conti (TWILIGHT FORCE), Fabienne Erni (ELUVEITIE, ILLUMISHADE) und Laura Fella (FAUN), die sich alle perfekt ins Klangbild einfügen und es auf wunderbare Art und Weise ergänzen.
Schon der rasante Opener 'Daruma', mit dem unglaublichen Gesangstrio Kristin, Michele und Marco, zeigt, wohin die Reise musikalisch gehen könnte. Und der Hörer wird nicht enttäuscht. In genau diesem Tempo geht es mit 'Glorious' weiter und zu meiner Freude ist auch wieder treibendem Drumming dabei! 'A Hero Reborn' fängt etwas verhaltener an, bevor es episch durchstartet. In 'Welcome to Hermitage' haben Fabienne und Laura ihren ersten Auftritt - ein Song, der ihren ausdrucksstarken, unverwechselbaren Stimmen quasi auf den Leib geschrieben wurde! Abgerundet wird alles durch tollen Chorgesang. Bei 'No Return' erfahren wir etwas über Viktors Reise, umrahmt von ins Ohr gehenden Refrains und ganz starkem Gesang von Kristin. In 'Search Of Gold' kommt Viktor selbst zu Wort und will erfahren, was mit ihm geschieht. Einer der Höhepunkte im dargebotenen Chorgesang, begleitet von hervorragender Gitarrenarbeit. Ein weiterer Glanzpunkt ist das orchestrale 'Join Me', wieder mit Fabienne und Laura. Großartig auch 'Trust No One But You', bei dem Alessandro Conti in den Gesang einsteigt. Und dann kommt sie, die kraftvolle Powerballade: 'Darkness Is Just A Drawing' - ich kann euch nur empfehlen, schaut euch dieses ausdrucksstarke Video an! Kristin, Michele und Marco zeigen hier eine wirklich hervorragende Leistung. Mit Rasanz geht es 'Into The Void', hier kommt auch mal Bassman Luca so richtig zum Zuge, währernd 'Brand New Start' mit Klaviertönen, Chorgesang und - ich erwähne es immer wieder gerne - sich Marco Sacchetto einen Wolf drummt. Klavier, Streicher, Chorgesang - das ist die kurze Ballade 'Where We Belong', die fast schon das Ende der Platte einleitet. Aber nur fast. Erst darf Arjen im gefälligen 'Full Of Memories' noch ein bisschen Story weitererzählen und wir können uns wieder an harmonischen Orchestrierungen, Klaviersound, dunklen Basslinien, herausragendem Drumming und epischem Chorgesang erfreuen. Der mit fast acht Minuten längste Song des Albums, 'Cliff', beginnt mit getragenem Klavierspiel und Alessandro Conti und lässt zuerst an eine weitere Ballade denken, bevor TEMPERANCE noch einmal richtig aufdreht, alle musikalischen Register zieht und in die Vollen geht. Die letzten Worte hat Arjen und beendet so die Geschichte.
Mein Fazit: Mit "Hermitage - Daruma's Eyes Pt. 2" hat TEMPERANCE ein Stück Musik geschaffen, das zumindest bei mir auf sehr weit geöffnete Ohren stößt. Es ist alles vorhanden, was für mich guten, symphonischen Power Metal ausmacht: mitreißende, eingängige Melodien, bombastische Chöre, toller Gesang und eine Instrumentalfraktion, die in meinen Augen ebenfalls keine Wünsche offen lässt. Ich sage es, wie es ist: Es war mir eine Freude, ja ein großes Vergnügen, mir ein ums andere Mal die Platte anzuhören. Beide Daumen hoch für das neue Werk von TEMPERANCE!
Darkness Is Just A Drawing
https://www.youtube.com/watch?v=RlgSjPvknPg
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer