TEMPESTA - Unbounded
Mehr über Tempesta
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Fastball Music / Soulfood
- Release:
- 12.04.2013
- Intro
- Crazy
- The Going Rate
- Children Of Innocents
- I'll Be Your Only One
- All I Ever Wanted
- Living Room
- Wait
- The Way You Love Me
- Without You
- I'm Back (live)
- The Way It Is (live)
Angenehme Melodien, wenig Eier!
Zugegeben: man spürt, dass die vier Musiker von TEMPESTA großen Spaß an dem haben, was sie auf "Unbounded" performen. Die deutlich amerikanisch geprägten Eidgenossen bedienen sich ganz munter bei den softeren Modern-Rock-Acts der Billboard-Community, fügen dem Ganzen ab und zu ein paar Facetten aus dem Country-Sektor zu, vermischen das Resultat mit traditionellen Hardrock-Grooves und bleiben dabei so fröhlich und gut gelaunt wie die bekannteren Acts aus der schweizerischen Szene. Dass die neue Scheibe dementsprechend nicht selten in die Regionen einschlägt, die man unter vorgehaltener Hand Hausfrauen-Rock nennt, ist daher weniger verwunderlich, zumal der Balladen-Anteil auf "Unbounded" vergleichsweise hoch ist. Speziell im zweiten Abschnitt des aktuellen Werkes vergraben sich TEMPESTA gerne in die akustischen Noten, geben sich kuschelig und glatt und etablieren so etwas wie die zeitgemäßere Variante des AOR-Sound, wenn auch (glücklicherweise) ohne Keyboards.
In der Summe ist das schließlich alles zu brav und süßlich; TEMPESTA werden kaum leugnen können, dass ihnen das Erfolgsrezept einer Combo wie NICKELBACK besonders zusagt und beim Songwriting für die neue Scheibe auch maßgeblich inspiriert hat. Doch der Musik geht hier und dort die (gute) Seele verloren; viele Songs, darunter Nummern wie 'The Way You Love Me' und 'Without You' wirken völlig gesichtslos, 'Children of Innocents' und 'Living Room' könnten sich auch mit den letzten BON JOVI-Alben einkuscheln, und wenn abgesehen von 'All I Ever Wanted' und 'Crazy' kaum etwas übrig bleibt, was man der Kategorie 'nennenswert' hinzufügen darf, muss man bei "Unbounded" von einer größeren Enttäuschung sprechen. TEMPESTA hatten mal eine wesentlich rauere Seite in ihrer Musik, einen warmen Kern, bei dem die Emotionen nicht von wässrigen Sounds verunglimpft wurden. Davon ist anno 2013 allerdings nur noch relativ wenig übrig geblieben.
Anspieltipps: Crazy, All I Ever Wanted
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes