TEMPLE OF DREAD - Beyond Acheron
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/23
Mehr über Temple Of Dread
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Testimony Records
- Release:
- 11.08.2023
- Charon's Call (Intro)
- Beyond Acheron
- World Below
- Damnation
- Dance Of Decay
- All-Consuming Fire
- The Plague
- Carnality Device
- Asebeia
- Hades
Dir Ostfriesen sind zurück!
Zwei Jahre nach dem Release von "Hades Unleashed" kommt TEMPLE OF DREAD mit dem mittlerweile vierten Studioalbum daher und lässt erneut großes erwarten. Denn nachdem die drei vorherigen Veröffentlichungen allesamt bärenstark waren, kann man bei der Band um SLAUGHTERDAY-Frontmann Jens Finger nicht anders, als das nächste Death-Metal-Highlight zu erwarten. Aber wird "Beyond Acheron" dieser Erwartung tatsächlich gerecht?
Zunächst lässt sich feststellen, dass sich TEMPLE OF DREAD dieses Mal ein bisschen Zeit mit der Albumproduktion gelassen hat. Wurden die ersten drei Alben im Ein-Jahres-Abstand veröffentlicht, dauerte es jetzt seit dem Release von "Hades Unleashed" ganze zwei Jahre, bis der Nachfolger in den Regalen steht. Nach dem 88-sekündigen Intro namens 'Charon's Call' beginnt "Beyond Acheron" mit dem Titeltrack und sorgt für kurze Zeit für leichte Irritationen: Hat sich die Band musikalisch verändert? Denn die ersten Sekunden des Openers erinnern nicht unbedingt an Old-School-Death und Bands wie OBITUARY oder BOLT THROWER, sondern klingen eher nach schwedischem Black/Death im Stile DISSECTIONs oder NAGLFARs. Aber diese Irritation legt sich nach zehn Sekunden direkt und man bekommt den erwarteten TEMPLE Of DREAD-Sound. Aber diese zehn Sekunden zeigen, dass man nicht scheut, über den Tellerrand des Old-School-Death-Metals zu schauen. Denn diese kurzen Ausflüge in andere Genres findet man auf dem Album immer wieder. Insgesamt sind die Songs sehr heavy und Gitarrist Markus Bünnemeyer verpasst den Tracks immer wieder tolle melodische Parts und sorgt unter anderem auch im Titeltrack für richtig geile Soli. Gleichzeitig zeigt ein Song wie 'World Below' auch, dass TEMPLE OF DREAD auf Release Nummer Vier insgesamt auch etwas atmosphärischer und düsterer klingt. Mit 'Damnation' verfügt die Scheibe dann aber auch über einen typischen Midtempo-Stampfer, der instrumental in erster Linie an BOLT THROWER erinnert, insbesondere wenn man die Gitarre ab Sekunde 50 hört, und gesanglich wie üblich nach John Tardy und OBITUARY klingt. Wobei, wenn ich schreibe "wie üblich", gilt das für "Beyond Acheron" nicht unbedingt, denn Jens Finger singt deutlich weniger wie Tardy, sondern shoutet eher im Marc Grewe-Stil.
Aber versteht mich bitte nicht falsch, TEMPLE OF DREAD klingt immer noch wie TEMPLE OF DREAD und sorgt mit "Beyond Acheron" für wahre Freude bei Fans des alten Death Metals. 'Dance Of Decay' oder das bärenstarke 'All-Consuming Fire' und 'The Plague' sind richtige Nackenbrecher. Dennoch komme ich nicht umhin zuzugeben, dass mich "Beyond Acheron" bei aller Klasse nicht ganz so sehr begeistert, wie "Hades Unleashed" vor zwei Jahren. Aber um ehrlich zu sein, muss es das auch nicht, denn auch "Beyond Acheron" ist ein bockstarkes Album geworden und TEMPLE OF DREAD untermauert, dass Ostfriesen mehr können, als Tee trinken, Ottifanten malen und für Witze herzuhalten. "Beyond Acheron" muss sich vor meinen bisherigen Highlights im Death Metal von DEATH REICH, MAJESTIES, BODYFARM und OBITUARY nicht verstecken und steckt die aktuellen Werke von beispielsweise VOMITORY oder KATAKLYSM locker in die Tasche.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mario Dahl