TEMPLE, THE - Forevermourn
Mehr über Temple, The
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- I Hate Records
- Release:
- 18.03.2016
- The Blessing
- Qualms In Regret
- Remnants
- Death The Only Mourner
- Mirror Of Souls
- Beyond The Stars
- Until Grief Rips Us Apart
Doomkracher aus Griechenland
Griechenland ist das Land der Stunde, wenn es um Heavy Metal geht, aus keinem Land kommen momentan so viele interessante Bands, ob Newcomer oder Altvordere, die zu neuer Stärke aufblühen und werden von den verschiedensten Labeln unter Vertrag genommen. Nach Black, Prog, Speed und Power Metal ist nun auch der Doom aus Hellas international noch stärker repräsentiert.
Denn zu den Epic Doomern DOOMOCRACY gesellt sich mit THE TEMPLE aus Thessaloniki eine weitere Band, die im Genre der langsamen, schweren Riffs und melancholischen Melodien ein dickes Ausrufezeichen setzen kann. Weniger Elemente des Power Metals und der CANDLEMASS-Schule finden sich auf "Forevermourn", dafür mehr Einflüsse solch bewegender und legendärer Bands wie WARNING oder SCALD, was das Album zu einem Monolithen barbarisch-pathetischer Schönheit macht. Ausladende Gitarrenmelodien und tieftraurige Gesangslinien winden sich umeinander, erklimmen die Höhen des Stoizismus, nur um kurz darauf in tiefste Trübsal und Verzweiflung hinabzusteigen. Father Alex als Bandkopf, Bassist und Sänger hat mit seiner emotionsgeladenen Stimme einen großen Anteil an der Wirkung von "Forevermourn", wie auch die Produktion des Albums.
Die Songs wurden größtenteils live eingespielt und kommen sehr dynamisch daher, behalten aber den Hauch des unfertigen, naiv-ehrlichen, der die Emotionen dieser Art Doom Metals so perfekt transportiert. Die Gitarren sind dabei zugleich verwaschen, wie man es von WARNING kennt und schneidend produziert, an den richtigen Stellen fahren sie ihre Klauen aus und krallen sich tief in die Seele des Hörers.
Höhepunkte sind dabei 'Mirror Of Souls' und 'Beyond The Stars', die mit ihren Gesangsmelodien tatsächlich Hitpotential entwickeln und auch für weniger doomaffine Fans melodischen Heavy Metals viel Freude bereithalten dürften. Der Abschluss 'Until Grief Rips Us Apart' zieht dann nochmal alle Register des Leids, des aufrechten Ertragens unfassbarer Schmerzen und der Schönheit, die in diesem Spannungsfeld entstehen kann. Er entlässt den Hörer gereinigt in eine Welt, die weniger düster und viel klarer erstrahlt, wie sie uns auch nach einem finsteren Regenschauer klarer und frischer erscheint, wenn die Sonne wieder erscheint und alles in ein mildes Licht taucht.
THE TEMPLE erschafft mit "Forevermourn" diese Stimmung und liefert das bislang stärkste Doom-Album des Jahres ab, ein Muss für alle Fans echten Dooms und solche, die es noch werden wollen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst