TENACIOUS D - The Pick Of Destiny
Mehr über Tenacious D
- Genre:
- Rock
- Label:
- Epic / Sony BMG
- Release:
- 09.02.2007
- Kickapoo
- Classico
- Baby
- Destiny
- History
- The Government Totally Sucks
- Master Exploder
- The Divide
- Papagenu (He's My Sassafrass)
- Dude (I Totally Miss You)
- Break In-City (Storm The Gate!)
- Car Chase City
- Beelzeboss (The Final Showdown)
- POD
- The Metal
Ich weiß nicht genau, ob ich das selbstbetitelte TENACIOUS D-Debüt bis heute hundertmal, zweihundertmal oder noch häufiger gehört habe. Etwas kann ich aber mit Sicherheit sagen: Ohne diese Platte würde ich nie und nimmer über 'ner einsamen Insel abspringen. Das Gagfeuerwerk, das Hollywoodschauspieler Jack "JB" Black und sein Partner Kyle "KG" Gass, der ebenfalls schon auf der Leinwand zu sehen war, auf besagtem Dreher abbrennen, kann den miesesten Tag retten und löst auch dann noch Lachkrämpfe aus, wenn man jede Textzeile bereits aus dem Kopf in acht Sprachen übersetzen kann. Der debile Blödsinn ist allerdings nur eine Seite der Glückseligkeit. Die beiden Antihelden sind zudem noch tadellose Songwriter und haben mit 'Tribute', 'Fuck Her Gently' (DER Lovesong schlechthin!), 'Explosivo', 'Karate', 'Wonderboy', 'Rock Your Socks' (Liste beliebig verlängerbar) Nummern geschrieben, die man nie mehr loswird.
Die Erwartungen an den Nachfolger "The Pick Of Destiny" (der Soundtrack zum gleichnamigen Film, der die glorreiche TENACIOUS D-History aufrollt) waren folgerichtig hoch. Und tatsächlich, die Scheibe kann sie erfüllen. Immer noch stehen einwandfrei vorgetragene zweistimmige Gesänge und mächtig rockende Akustikgitarren im Vordergrund. Allerdings hat man den Härtegrad insgesamt deutlich erhöht. Während die erste Singleauskopplung 'POD' (Hit!), 'Baby' oder 'History' auch auf den Erstling gepasst hätten, knallen der Hardrocker 'Car Chase City' und vor allem die ihrem Titel alle Ehre machende Liebeserklärung an den Metal, 'The Metal', ungewohnt heftig. Und in dem überirdisch geilen 'Beelzeboss (The Final Showdown)' wird sogar ein Riff nach dem anderen abgefeuert, was einen guten Grund hat: Unsere beiden Patienten fordern den Gegner aller Gegner, das Oberhörnchen, den Macher von ganz unten, den Teufel alias Dave Grohl (FOO FIGHTERS) zum Rock-'n'-Roll-Duell, einem sogenannten "rock-off", heraus, um ihn in die Hölle zurückzuschicken. Hübsch krank und musikalisch absolut cool! Und wer gewinnt, ist logisch: "The D".
Um es noch mal herauszustellen: TENACIOUS D sollten nicht mit den grauenhaften Spaßbands (gerne mal deutscher Herkunft) in einen Topf geworfen werden. Sie brauchen keine komischen Kostüme, worüber andere ihren "Humor" definieren, und sie spielen keine Oktoberfestliedchen oder schlechte Coverversionen von noch viel schlechteren Vorlagen. Sie zitieren, sind Vollblut-Rocker, die ebenso jede Menge eigene Ideen haben, und einfach von Natur aus witzig. Und sie haben DIO und MEAT LOAF (spielt Jack Blacks Vater), die im großartigen 'Kickapoo' ihre Stimmen erklingen lassen. Damit dürfte alles geklärt sein.
"The greatest rock band in the world", wie sie sich selbst augenzwinkernd bezeichnen, sind TENACIOUS D insgesamt natürlich nicht, aber sie sind gottverdammt noch mal die todescoolste und damit die einzige Gaga-Hardrock-Kapelle mit Daseinsberechtigung; alle anderen werden auf ewig total unlustig "The greatest rock band in eigene vier Wände" bleiben. "The Pick Of Destiny" ist unverzichtbar!
Anspieltipps: Beelzeboss (The Final Showdown), The Metal, POD
- Redakteur:
- Oliver Schneider