TENET - Sovereign
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2009
Mehr über Tenet
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media/EMI
- Release:
- 17.07.2009
- Being And Nothingness
- Indulge Me
- Crown Of Thorns
- Unnameable
- Take A Long Line
- Going Down
- Hail Hail
- Watching You Burn
- Sovereign
Eine Killer-Besetzung wagt den Quantensprung zwischen modernem Thrash und Old-School-Sound!
Gene Hoglan! Byron Stroud! Jed Simon! Glen Avelais! Und nicht zuletzt: Steve Souza! Wem bei diesen Namen noch nicht die Spucke wegbleibt, der sollte sich mal schnell der Gewissheit hingeben, dass diese Urgesteine sich nun in einem gemeinsamen Bandprojekt zusammengefunden haben. Bei TENET frönt das Quintett, das in den vergangenen Jahr(zehnt)en bereits Erfahrungen bei EXODUS, TESTAMENT, FORBIDDEN, STRAPPING YOUNG LAD und DARK ANGEL gemacht hat vorwiegend dem flotten Speed/Thrash-Sound der ersten Stunde, angeheizt durch einige Riff-Attacken, die auf wirklich jedem bisherigen OVERKILL-Album einen Ehrenplatz verdient hätten. Zetro und Co. also als Blitz-Konkurrenz? Tja, laut "Sovereign" ist dies nicht nur eine These, sondern eine ganz klare, wenn auch nicht zielgerichtete Kampfansage.
TENET werkeln auf ihrem Debüt alelrdings deutlich aggressiver als das Gros der Szene. Schon im Opener 'Being And Nothingness' brechen einige Highspeed-Eruptionen über den passionierten Thrasher herein. Zudem schreit sich Souza in bester Ellsworth-Manier die Seele aus dem Leib und erreicht hierbei Höhen, die er weder bei EXODUS, noch bei TESTAMENT jeweile bemühen musste. Gerade hier wird noch einmal klar, welch brillanter Shouter dieser Kerl tatsächlich ist.
Musikalisch hingegen geben sich die erfahrenen Musiker äußerst vielseitig. Und auch hier ist der OVERKILL-Vergleich jederzeit rechtfertigt, denn vom Break-lastigen Midtempo-Track bis hin zur schleppenden Doom-Komposition befinden sich unter den neun Debüt-Stücken alle Variationen, die der klassische Thrash-Klang in petto hat. Selbst eine halbegs melodische Numemr hat sich mit 'Hail Hail' eingeschlichen, wobei hier sogar einige Industrial-Grooves eingebaut wurden, die mit zusätzlicher Keyboard-Unterstützung sogar eindeutig die Grenzen des Genres verlassen würden.
Derartige Ausflüge bleiben auf "Sovereign" jedoch die Ausnahme. Vielmehr widmen sich TENET ihrem persönlichen Musikschatz, zitieren fleißig das Material ihrer alten Kapellen, bewahren sich aufgrund der eigenwilligen Rhythmusarbeit und des einzigartigen Gesangs jedoch auch ihre Eigenständigkeit. Die musikalische Klasse ist hierbei unbestritten, wenngleich sich die Band in den langsameren Stücken noch ein wenig schwer tut, den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten. 'Going Down' zum Beispiel ist relativ schwierig und zieht sich, während 'Unnameable' nicht richtig in die Puschen kommt. Da machen die schnelleren Songs schon einen wesentlich souveräneren Eindruck und reißen "Sovereign" auch aus dem Gröbsten raus.
Letzten Endes hätte man von dieser Killerbesetzung vielleicht noch ein kleines bisschen mehr erwarten können, als ein gutes, grunsolides Album. Doch eine Enttäuschung ist das TENET-Debüt keinesfalls - dafür ist die Performance definitiv zu fett. Old-School-Thrasher: Auf geht's!
Anspieltipps: Being And Nothingness, Take A Long Line
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes