TENSIDE - Glamour & Gloom
Mehr über Tenside
- Genre:
- Modern Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Ivorytower
- Release:
- 20.03.2020
- Glamour & Gloom
- As Above So Below
- Along With The Gods
- Cannibals
- The Devil Within
- The Last Anthem
- Only The Brave
- Voyage Of The Damned
- Written In Blood
- Overcome
- All Black Everything
Feinster Modern Melodic Death aus München
Sechzehn gemeinsame Jahre haben die Münchener TENSIDE inzwischen auf dem Buckel und dennoch ist der Vierer noch immer eher ein Geheimtipp im Bereich des modernen Melodic Death Metals. Eigentlich überraschend, immerhin war das letzte Langeisen "Convergence" ein ziemlicher Volltreffer und auch auf den Bühnenbrettern durfte die Truppe bereits vor Metalgrößen wie SOULFLY ran oder sich auf den Festivalbühnen Deutschlands bewähren. Nun steht mit "Glamour & Gloom" der siebte Langspieler in den Startlöchern und könnte den Melodic-Deathern nun vielleicht endlich den Durchbruch bringen.
Potentielle Hörer sollten sich dabei von der im Promotext vorgenommenen Kategorisierung als Modern Metal keinesfalls abschrecken lassen, denn auch anno 2020 hat der Sound von TENSIDE nichts mit FIVE FINGER DEATH PUNCH oder anderen Vertretern dieses Genres zu tun. Stattdessen bedient sich das Quartett munter bei sämtlichen Vertretern der Göteborger Schule und vermischt das Ganze mit einer ordentlichen Prise Metalcore wie ihn beispielsweise KILLSWITCH ENGAGE zelebrieren. Dank einem feinen Händchen fürs Songwriting zaubern die Bayern mit diesem Stilmix auch auf dem neuen Langeisen wieder Perlen wie 'As Above So Below' oder das grandiose 'Glamour & Gloom', das mit seinen melancholischen Gitarrenmelodien die Finnen INSOMNIUM zitiert, aus dem Ärmel. Insbesondere der Opener und Titeltrack entpuppt sich dabei schnell als ganz großes Highlight, das sich im Gehörgang festbeißt und schon jetzt ein Anwärter auf eine der Top-Positionen meiner Jahrescharts ist. Der glasklare und druckvolle Sound, den EMIL BULLS-Fronter Christoph von Freydorf der Scheibe verpasst hat, tut schließlich sein übriges dazu, "Glamour & Gloom" zu einem großteils bärenstarken Album zu machen.
Reicht es also mit dem siebten Langspieler endlich für den Sprung aus der Geheimtipp-Kategorie? In meinen Ohren ja, denn auch wenn die zweite Albumhälfte dank gleichförmiger Kompositionen noch ein paar Längen mitbringt, so ist die Scheibe insgesamt dennoch eine Veröffentlichung, die sich im modernen Melodic Death Metal vor nationaler und internationaler Konkurrenz nicht verstecken muss. Also, antesten und die Jungs aus München unterstützten - am besten nach dem Ende der Corona-Pandemie auch auf einer der hoffentlich bald folgenden Touren hierzulande!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs