TER ZIELE - Embodiment Of Death
Mehr über Ter Ziele
- Genre:
- Black Metal / Doom
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Tartarus Records
- Release:
- 28.02.2025
- As Long As I Breathe
- The Separation Of Body And Soul
- Of Noumenon Reality
- This Mortal Coil
- As Long As I Breathe, I Am To Suffer
Nichts für schwache Nerven!
Mit ihrem Debütalbum konnten diese Niederländer in den Ausläufern des heimischen Roadburn-Festivals bereits auf sich aufmerksam machen. Der Stoff des selbstbetitelten Debüts war zwar schon nichts für leicht geschwächte Nerven, doch die Mischung aus infernalem Doom und depressivem Black Metal wusste auf "Ter Ziele" durchaus zu gefallen. Von daher rückt die Band auf ihrem zweiten Werk auch kaum von der bisherigen Rezeptur ab. Die Songs bieten erneut eine sehr beklemmende Atmosphäre, die flehenden Screams sind sogar noch einen Zacken intensiver als vor drei Jahren, und die explosive Dynamik, die speziell nach den kurzen ruhigen Einschüben aufgefahren wird, greift ebenfalls noch besser. Ist der Weg also frei für den internationalen Durchbruch?
Nun, hierauf wird man wohl keine klare Antwort formulieren können, weil TER ZIELE einfach zu sehr Special Interest zwischen den einzelnen Stühlen ist. Einerseits dürfte die Band Freunde des Slow-Motion-Black-Metals umgehend abholen, weil der dissonante Sound ohne jeglichen Schnickschnack sehr packend aufgeboten werden kann und man sich recht schnell von den sphärischen Einsprengseln von "Embodiment Of Death" packen lässt. Andererseits arbeitet TER ZIELE nach wie vor arg gegen den Strich, steigert sich in die ständigen Wiederholungen der manchmal schon krankhaft anmutenden Riffkaskaden immer weiter in ein nervenaufreibendes Klanggewand und lässt alle konventionellen Ideen in Sachen Songwriting gerne auf der Strecke, um diese bedrohliche Grundstimmung in ihrer außerordentlichen Effizienz auch nie zu gefährden.
Doch dieser Eigensinn macht die Truppe stark, gibt ihr endgültig ein eigenes Profil und lässt die Band schließlich auch klingen wie keine zweite. Alleine deshalb ist das Interesse geweckt, und auch deshalb verdienen die Niederländer die gebührende Aufmerksamkeit, zumal sie ihre Sache sehr souverän durchziehen und mit einer gewissen Engstirnigkeit auch an ihren Werten festhalten kann. "Embodiment Of Death" ist keine leicht verdaubare Kost, und das soll es auch nicht sein. Stattdessen bekommt man hier depressive Brachialsounds mit einer beängstigenden Tiefenwirkung, monumentale Epen, deren Epik eine atypische Ausstrahlung hat, und nicht zuletzt einen gehörigen Angriff aufs eigene Nervekostüm, dessen einhergehende Challenge man aber letztlich gerne annimmt - einfach weil die Intensität stets am Siedepunkt ist!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes