TERMINAL - Tree Of Life
Mehr über Terminal
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Witching Hour Productions
- Release:
- 26.02.2010
- The Beginning
- Afterlife
- Mind Destruction
- Together Apart
- Behind The Mask
- Brand New Sin
- Deep Inside
- The Maze
- Evil Machine
- Tree Of Lie
- Game Of War
- The End
Familienausflug bei RIVERSIDE und CLAWFINGER.
Durch den Erfolg der letzten beiden RIVERSIDE-Scheiben hat die polnische Prog-Metal-Szene einen gehörigen Schub erfahren. Unsere osteuropäischen Nachbarn sind längst nicht mehr nur die beste Ostblock-Knüppelnation, sondern auch ein echtes Gütesiegel in Sachen anspruchsvoller, vielschichtiger Rockmusik und dazu auch noch ständig auf der Suche nach dem nächsten innovativen Kick.
Einen solchen suchen auch die Musiker von TERMINAL, die auf ihrem aktuellen Album einen sehr unkonventionellen Mix fahren, dabei aber zumindest schon einmal die Spannung auf ihrer Seite haben. Die Polen vereinen Elemente des klassischen 90er-Crossover-Sounds mit melancholischen Lounge-Sounds und packen das Ganze in ein außerordentlich atmosphärisches Prog-Metal-Kostüm, dessen inhaltliche Farbpalette kaum breiter sein könnte. Während zu Beginn von "Tree Of Lie" noch ganz klar die Stimmungsbilder im Vordergrund stehen und man mit vielen emotionalen Passagen hin und wieder noch an der Vergangenheit einer Band wie EVERGREY kratzt, wird der Kontrastreichtum dieses Albums mit wachsender Spieldauer immer unüberschaubarer. Wenn dann in Songs wie 'Behind The Mask' und 'Brand New Sin' sogar erste CLAWFINGER-Reminiszenzen auftauchen, ist der Hörer völlig vor den Kopf gestoßen, da jene Mixtur schon eine Spur zu krass anmutet.
Der rettende Anker für diese ambitionierten Osteuropäer ist jedoch individuell und jedes Mal von Neuem wieder die ausgewogene, überraschend homogene Mischung aus Melodik und packenden sphärischen Momenten, mit denen sich noch so manch angedeutete Hüpfburg wieder in den Boden stampfen oder wenigstens kaschieren lässt. Die modernen Grooves mögen sicher ihren Teil dazu beitragen, dass "Tree Of Lie" in vielerlei Hinsicht ein Album ist, das mehr verwirrt als mitreißt. Doch die eigenwillige Kombination bleibt bis zur letzten Sekunde spannend, und selbst wenn hier und dort einige Ausfälle zu verzeichnen sind, so haben zwei Drittel der insgesamt zwölf Stücke durchaus mal eine auditive Kostprobe von Seiten der unvoreingenommen Prog-Gemeinde verdient. Mit etwas Mühe entdeckt man dann nämlich auch kompositorische Qualitäten, wie man sie bei RIVERSIDE erst jüngst wieder zu schätzen gelernt hat!
Anspieltipps: Afterlife, Mind Destruction, Game Of War
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes