TERRIBLE HEADACHE - Der rote Baron
Mehr über Terrible Headache
- Genre:
- Thrash Metal / NDH
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Boersma Records
- Release:
- 17.05.2019
- Die Welt brennt
- Der rote Baron
- Egoist
- Amok
- In der Grube
- Der Wind
- Stosstrupp
- Der Traum
- Die neue Welt
- Der Panther
Brachiale Manneskraft und einfältige Texte
Das prollige Tough-Guy-Gehabe mancher Deutschrock-Kapellen findet nun wirklich nur selten Ausdruck in den pseudo-aggressiven musikalischen Ergüssen vieler Truppen aus dem FREI.WILD-Erbe. Insofern verdient eine Platte wie "Der rote Baron" eigentlich zunächst einmal Applaus, denn an Heavyness mangelt es dem brachialen Thrashcore-Brecher nun beileibe nicht. Dies ist dann aber auch schon der einzige Lichtblick des neuen TERRIBLE HEADACHE-Albums, das seine plumpen Muster bevorzugt an anderer Stelle auslebt. Lediglich bei den Texten gibt es einen Konsens mit besagter Szene. Und wer nun Schlimmes ahnt, den kann man leider nicht verschonen: Lyrisch ist "Der rote Baron" ein weiteres Kabinett der Peinlichkeiten.
Das Dreigestirn am Mikro überbietet sich bei seinem relativ eintönigen Gebrüll immer wieder mit relativ dämlichen Ergüssen auf NDH-Niveau und versaut damit schon recht bald den Gesamteindruck, der sich auch durch die wirklich druckvolle Gitarrenarbeit nicht mehr kaschieren lässt. Es fehlt aber grundsätzlich auch an Bewegung und Dynamik beim Songwriting; zumeist gibt sich TERRIBLE HEADACHE mit dem einheitlichen Midtempo zufrieden, hält an Grooves fest, die zum Strickmuster werden und brüllt jeden kurzen anständigen Ansatz wieder in Grund und Boden, um auch weiterhin stur am roten Faden festzuhalten.
Nein, das ist schlicht und ergreifend zu wenig, um den geplanten zweiten Frühling einzuläuten. TERRIBLE HEADACHE war in den 90ern schon kein großer Fisch und wird es auch mit Alben wie "Der rote Baron" nicht werden können. Selbst für den kurzen Abriss mit Schlag in die Fresse sind die zehn Songs zu plump und zu einfältig. Sorry, aber das nervt!
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Björn Backes