TESLA - Mechanical Resonance Live
Mehr über Tesla
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 26.08.2016
- Rock Me To The Top
- Ez Come Ez Go
- Gettin' Better
- Comin' Atcha Live
- Changes
- Before My Eyes
- 2 Late 4 Love
- We're No Good Together
- Love Me
- Cover Queen
- Lil' Suzie
- Modern Day Cowboy
- Save That Goodness (Studio-Track)
Live-Mitschnitt eines absoluten Hard-Rock-Klassikers.
Die amerikanischen Hard-Rocker TESLA sind ein kleines Phänomen, denn während sie sich in den USA insbesondere mit ihren hervorragenden Alben in den Achtzigern den Status eines Platin-Sellers erarbeitet haben, gilt die Truppe um Fronter Jeff Keith hierzulande noch immer als Insider-Tipp. An diesem Zustand konnten auch die letzten beiden Alben "Forever More" und "Simplicity" nichts ändern, was wohl auch daran lag, dass beide Scheiben eher wie ein lauwarmer Aufguss der eigenen Erfolgsformel wirkten. Da ist es nur verständlich, dass sich die Kalifornier in diesem Jahr wieder ihren Erfolgen aus den Hair-Metal-Tagen zu Beginn ihrer Karriere zuwenden. Immerhin wird das sensationelle Debüt "Mechanical Resonance" bereits 30 Jahre alt, was natürlich mit einem Jubiläums-Release gebührend gefeiert werden muss.
Dabei verzichtet das Quintett darauf, die übliche remasterte Editon des originalen Langspielers zu veröffentlichen, sondern springt lieber beim aktuellen Trend auf, die legendären Scheiben der eigenen Vergangenheit komplett auf der Bühne zu performen und anschließend als Livealbum auf den Markt zu bringen. Passenderweise ist die neue Scheibe dann auch mit "Mechanical Resonance Live" betitelt und befasst sich auch fast ausschließlich mit dem Songmaterial des Platin-Albums aus dem Jahr 1986.
Auch wenn die reine Idee hinter der Scheibe nicht zwingend revolutionär ist, ändert das nichts daran, dass die Kalifornier hier ein astreines Livealbum abliefern, das von vorne bis hinten jede Menge Spaß macht. Rein musikalisch präsentiert sich das Quintett dabei so frisch wie zu ihren Glanzzeiten und selbst Jeff Keith, der gerade in den letzten Jahren doch einiges an Kritik für seine Leistungen auf der Bühne einstecken musste, ist in bester stimmlicher Verfassung, wodurch Hits wie 'Ez Come Ez Go', 'Gettin' Better' oder 'Rock Me To The Top' in ganz neuem Glanz erstrahlen. Spätestens wenn die Jungs dann mit dem unvermeidlichen 'Comin' Atcha Live' und den phänomenalen Live-Versionen von 'Changes' und 'Before My Eyes' um die Ecke kommen, sollte jeder Hard-Rocker-Jünger zu der Erkenntnis gekommen sein, dass die TESLA-Klassiker auch noch heute mit zum Besten gehören, was die Szene zu bieten hat. Aber auch langjährige Fans der Kalifornier kommen ganz zum Schluss der Scheibe auf ihre Kosten, denn hier versteckt sich mit 'Save That Goodness' ein brandneuer Studio-Track, den die Jungs extra für die Scheibe eingespielt haben. Mit seinen entspannten Riffs und einem leichten Southern-Rock-Flair schlägt sich der Song dabei überraschend gut im Vergleich mit den auf der Scheibe vertretenen Klassikern und wirkt deutlich frischer und stärker als das gesamte Material des letzten Langspielers "Simplicity", was auch für die zukünftigen Studioalben des Quintetts wieder hoffen lässt.
Alles in allem ist "Mechanical Resonance Live" somit ein mehr als gelungener Release geworden, der das Jubliäum dieses Meilensteins der Hard-Rock-Geschichte angemessen feiert, auch wenn die reine Idee hinter der Scheibe nicht gerade die originellste ist. Als Einstieg in das Werk von TESLA ist die Platte allerdings perfekt geeignet, womit die Band auch hierzulande vielleicht nach 30 Jahren endlich einmal die Aufmerksamkeit erhält, die sie seit Jahren verdient hätte.
- Redakteur:
- Tobias Dahs