TESTAMENT - Brotherhood Of The Snake
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2016
Mehr über Testament
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 28.10.2016
- Brotherhood Of The Snake
- The Pale King
- Stronghold
- Seven Seals
- Born In A Rut
- Centuries Of Suffering
- Neptune's Spear
- Black Jack
- Canna-Business
- The Number Game
Urgewaltiges Reptil
Die Urgewalt aus der Bay Area ist wieder da und präsentiert sich wuchtiger und facettenreicher denn je. Drei Jahre nach der "Dark Roots Of Thrash"-Auskopplung zeigen Chuck Billy und seine Mannen der Hörerschaft erneut, wo der Thrash-Metal-Frosch die Locken hat. Oder sollte ich besser "Schlange" sagen? Sei's drum, denn die Bruderschaft der Schlange geht auf Beutezug und hinterlässt ihre Spuren.
Als "Dark Roots Of Earth" 2012 veröffentlicht wurde, sorgte TESTAMENT schon für ein heftiges Erdbeben, die Giganten konnten sich wieder auf ihren Thron setzen und es folgten Tourneen mit ANTHRAX und DEATH ANGEL auf der einen, OVERKILL und FLOTSAM & JETSAM auf der anderen Seite. Jedem Jünger härterer Musik dürfte immernoch das Wasser im Munde zusammenlaufen. Auch wenn TESTAMENT beispielsweise auf dem Rock Hard Festival vor zwei Jahren in nicht ganz bestechender Form auftrat, auf Platte zeigen die Bay-Area-Haudegen einmal mehr, was in ihnen steckt.
Und dabei überließen sie nichts dem Zufall: Für das Artwork war erneut Eliran Kantor zuständig, Szene-Produzent Juan Urteaga sorgte für den nötigen Wumms hinter dem Sound und Andy Sneap legte auch noch einmal Hand an. Herausgekommen ist mit "Brotherhood Of The Snake" eine Platte, die sowohl von der Wucht und Ungeschliffenheit des Genres als auch von der immensen Variabilität der Band TESTAMENT lebt.
Wir haben puren, schnellen und bockstarken Thrash Metal, der nicht selten mit melodischen Midtempo-Parts durchzogen wird und dank des Titelstücks, 'The Pale King' mit einem Chuck Billy in stimmlicher Höchstform sowie dem famosen 'The Number Game'-Abschluss von Beginn an zünden wird. Doch kleine, dezente Ruhephasen sorgen dafür, dass "Brotherhood Of The Snake" immer und immer wieder ausholen und der Hörerschaft mit der hämmernden Riff-Faust ins Gesicht schlagen kann. Darum haben es auch 'Stronghold', 'Seven Seals' oder 'Black Jack' faustdick hinter den Ohren.
Und über die einzelnen Leistungen brauche ich wohl auch nur wenige Worte zu verlieren. Chuck brüllt sich wie ein junger Gott die Seele aus dem Leib und die Gitarrenfraktion Skolnick/Petersen rifft, frickelt und soliert sich die Finger wund. Doch auch die Comebacker sind voll integriert: Gene Hoglan verkloppt auf seine so typische Weise und punktgenau zu den Riffs und Breaks das Drumkit und dank Steve DiGiorgio hat "Brotherhood Of The Snake" auch noch eine Menge Groove. Wiedervereint schmeckt am Ende doch am Besten.
Alles beim Alten also bei TESTAMENT? Ja, eigentlich schon. Eine abermalige Steigerung zu "Dark Roots Of Earth" ist nicht zu überhören, die Band will es definitiv noch einmal wissen und legt mit "Brotherhood Of The Snake" ein wirklich bockstarkes Thrash-Monument ab. Abwechslungsreich, wuchtig und fast schon erhaben, die kommenden Live-Dates mit AMON AMARTH können kommen, die Bruderschaft der Schlange wird uns begleiten und der Bay-Area-Legende treu zur Seite stehen.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp