TEX AVERY SYNDROME, THE - Wolfcity
Mehr über Tex Avery Syndrome, The
- Genre:
- Metalcore / Hardcore
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Finest Noise
- Release:
- 19.02.2016
- Sink
- Song For Edda
- Zombination
- Old Enough
- How To Carry The World
- Wolfcity
Solider Metalcore mit einer grandiosen Shouterin!
Mancher Leser wird sich sicher noch an die Animationsfilme mit den legendären "Looney Tunes" erinnern, die in den Jahren zwischen 1936 und 1946 weltberühmt wurden und vom amerikanischen Cartoon-Zeichner Tex Avery erschaffen wurden. Eben dieser berühmte Cartoonist diente den Newcomern THE TEX AVERY SYNDROME als Vorlage für den eigenen Bandnamen. Wer jetzt aber glaubt, dass es bei dem noch jungen Quintett lustig zugehen würde, der liegt meilenweit daneben. Viel mehr haben sich die fünf Musiker aus Frankfurt am Main seit ihrer Gründung im Jahr 2012 einer Mischung aus Hardcore und Metalcore verschrieben, die dementsprechend auch die aktuelle EP "Wolfcity" dominiert.
Doch bevor an dieser Stelle näher auf die Musik eingegangen wird, muss erst einmal die Aufmachung der Scheibe erwähnt werden, denn die hat es wirklich in sich. Wo andere Bands eine normale CD abliefern, oder vielleicht mit einem schönen Digipack die Fans zum Kauf anregen wollen, da gehen die Frankfurter einen ganz anderen Weg. Statt eines herkömmlichen Booklets liegt dem Silberling nämlich ein toll aufgemachter versiegelter Umschlag bei, der sowohl die Texte der EP, als auch ein signiertes Bandbild und einen Download-Code enthält. Dazu gibt es natürlich auch noch die CD in schöner Vinyl-Optik, sodass dem Fan hier insgesamt einiges für sein Geld geboten wird.
Wenn die Truppe jetzt bloß auch bei ihrer Musik mit solch innovativen Ideen aufwarten würde, dann stünde einem echten Überraschungserfolg nichts mehr im Wege, doch leider ist das musikalische Material auf "Wolfcity" eher gute Metalcore-Stangenware. Technisch ist das Quintett dabei über jeden Zweifel erhaben, wobei insbesondere das grandiose und kraftvolle Organ von Frontfrau Laura Griel hervorsticht. Die junge Dame kann nicht nur locker mit ihren männlichen Genre-Kollegen mithalten, sie lässt auch viele andere Shouter mit ihren starken Vocals wirklich alt aussehen. Die Achillesferse der EP ist viel mehr das Songwriting, bei dem die Truppe einfach zu oft nach Schema-F vorgeht. So sind dann auch 'Song For Edda', 'Zombination' und 'Old Enough' eher mittelprächtige Kompositionen, die beim Hörer keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen. Erst zum Ende der Spielzeit hin werden die Frankfurter etwas mutiger und liefern dann auch prompt mit 'How To Carry The World' und dem Titelsong 'Wolfcity' zwei wirklich starker Tracks ab, die aber hinten raus den doch eher durchschnittlichen Eindruck nicht mehr vollständig korrigieren können.
Trotzdem ist die Scheibe insgesamt ein solides Debüt einer noch jungen Truppe. Gerade mit ihrer Kreativität bei der Aufmachung der Platte können die Fünf dabei Pluspunkte sammeln, einzig die Musik ist noch zu biedere Genrekost. Mit ein wenig mehr Mut zu Experimenten beim Songwriting können die Jungs gemeinsam mit ihrer Frontfrau aber noch einiges erreichen, immerhin haben sie mit Laura eine der besten weiblichen Shouter der deutschen Szene in ihren Reihen!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs