TEXTURES - Polars (Re-Release)
Mehr über Textures
- Genre:
- Prog Thrash
- Label:
- Listenable
- Release:
- 23.02.2004
- Swandive
- Ostensibly Impregnable
- Young Man
- Transgression
- The Barrier
- Effluent
- Polars
- Heave
Als ich "Polars", das Debütalbum der Holländer von TEXTURES zum ersten Mal komplett durchgehört hatte, stand mein Mund vor Staunen erst einmal ganz weit offen und mein erster und einziger Gedanke war nur, dass ich hier eine der vielversprechendsten und innovativsten Bands der gesamten Metal-Szene bestaunen durfte.
Einfach nur abgefahren, was die Niederländer hier zu bieten haben; von aggressivem Thrash der Marke AT THE GATES und early SOILWORK über diverse Death-Metal- und Hardcore-Grooves bis hin zu progressiven Rockklängen haben TEXTURES hier so ziemlich alles verarbeitet, was der extreme Musikmarkt hergibt - und das mit einer Leichtigkeit, als hätten wir es hier mit einer Schar routinierter Musiker zu tun. Dabei ist das Durchschnittsalter der Jungs gerade mal 25 Jahre.
Fließend wechselt die Band auf "Polars" von brutalen und äußerst aggressiven Parts zu kontrastierenden entspannten Keyboard-Klängen und hat dabei in Songs wie `Young Man´ und `Transgression´ auch noch einige verdammt eingängige Melodien verarbeitet.
Doch das Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf den härteren Passagen, die sich vor allem durch abgehackte Stakkato-Riffs, den Wechsel von hardcoremäßigem Gebrüll, Tompa-Lindberg-artigen Screams und dem stets vorantreibenden Schlagzeugspiel von Stef Broks äußern, aber stets ein technisch verdammt hohes Niveau aufweisen und deswegen nicht selten Erinnerungen an MESHUGGAH hervorrufen.
Speziell das 18-minütige Titelstück klingt wie die schwedischen Prog-Thrasher in Höchstform und entwickelt sich im weiteren Verlauf zu einer Achterbahnfahrt zwischen extremen Metal-Sounds und fast schon bedrohlichen Keyboardklängen, die eine einzigartige Atmosphäre kreieren.
Hätten TEXTURES mit der kurzen Soundcollage `Effluent´ und dem viel zu lang geratenen und auch nicht so ganz passenden Outro `Heave´ nicht zwei leicht störende Euphoriebremsen eingebaut, wäre "Polars" bereits jetzt ein heißer Anwärter auf den Titel "Album des Jahres", doch auch so ist die Scheibe, die 2003 schon einmal in Eigenproduktion aufgenommen wurde, ein verdammt geiles Stück Musik geworden, das man sich als Fan brutaler Frickel-Sounds auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte.
Anspieltipps: Swandive, Young Man, Transgression, Polars
- Redakteur:
- Björn Backes