THANATOS - Justified Genocide
Mehr über Thanatos
- Genre:
- Thrash / Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Deity Down Records / Radar
- Release:
- 10.04.2009
- They Feed On Fear
- Destruction. Chaos. Creation.
- The Devil's Triangle
- March Of The Infidels
- Justified Genocide
- The Netherworld
- Dawn Of Eternity
- Apostles Of Damnation
- Upwards Spiritual Evolution
- And Jesus Wept (Bonus)
- The Burning Of Sodom (Bonus)
Nach einer unverschuldeten Zwangspause kredenzen uns die Niederländer THANATOS zum 25jährigen Jubiläum der Bandgründung, endlich ihr bereits vor einigen Jahren eingetrümmertes Werk "Justified Genocide".
THANATOS zählen mit zu den Urvätern der niederländischen Brachial-Metal-Bewegung, wurden bereits 1984 gegründet und haben in den Jahren bis zur vorübergehenden Auflösung 1992 nicht weniger als sechs Demo-Tapes, zwei Alben und ein Live-Dokument auf der Haben-Seite verbuchen können. Ein überaus imposanter Backkatalog, der den Niederländern allerdings dennoch nicht viel mehr als gehobenen Underground-Status einbringen konnte. Eine kleine, aber dafür getreue Fanbase konnte sich die Truppe damit aber fraglos erspielen, sodass der Name THANATOS auch nicht so schnell wieder in Vergessenheit zu geraten drohte.
Gegen Ende des letzten Jahrtausends gab es für die Fangemeinde schließlich sogar reichlich Grund zum Jubeln, denn Gitarrist und Sänger Stephan Gebedi verspürte erneut das dringende Bedürfnis, THANATOS erneut zum Leben zu erwecken und es mit dieser Band nochmals zu versuchen. Mittlerweile ist er das einzig verbliebene Gründungsmitglied, hält allerdings stilistisch sehr wohl am ursprünglich eingeschlagenen Weg fest und kredenzt auch auf dem aktuellen Dreher "Justified Genocide" eine gewaltige Dosis satten Thrash Metal der brachialen Art in Kombination mit nicht minder brutalem Death Metal.
Nach der erneuten Wiederbelebung des Unternehmens konnten die Niederländer beim damals recht aktiven griechischen Label Black Lotus Records unterkommen und an sich hätte diese Liaison vorliegendes Album auch schon vor längerer Zeit in Umlauf bringen sollen, doch der plötzliche Bankrott der Plattenfirma zwang die Band dazu die Aufnahmen quasi einzufrieren, so dass wir uns erst jetzt - anlässlich das 25. Wiegenfestes der Band - an diesem Album ergötzen dürfen. Allerdings merkt man "Justified Genocide" zu keinem Zeitpunkt eventuell anlagerten Staub an, wie man ebenso auch vernehmen kann, dass sich Stephan nebst runderneuerter Mannschaft einen feuchten Kehricht um eventuell angesagte Versionen von Metal geschert hat und uns stattdessen ein amtliches, knietief in der alten Schule fundamentiertes Album voll grobschlächtigem Thrash Metal kredenzt. Zwar kommen hinsichtlich des Riffings und der Spieltechnik sehr wohl auch jene Zeitgenossen auf ihre Rechnung, die sich ansonsten weniger an Derbheiten ergötzen können, musikalische Feinmechanik klingt aber dennoch definitiv anders.
Auf Grund der Thematik ihres aktuellen Werkes, auf dem unterschiedlichste Gräueltaten des 20. Jahrhunderts abgehandelt werden, kommen mir spontan HAIL OF BULLETS in den Sinn, auch wenn sich THANATOS nicht ganz so spezialisiert präsentieren und das Thema allgemeiner gestalten, ihr Unterfangen im Endeffekt aber dennoch auf ähnliche Weise präsentieren. Dazu muss erwähnt werden, dass nicht nur Stephan selbst, sondern auch Paul Baayens, sein Mitstreiter an der Klampfe, auch in Diensten der genannten Landsmänner stehen, wodurch Anknüpfungspunkte zu HAIL OF BULLETS nur noch schwer von der Hand zu weisen sind, auch wenn THANATOS sich im Endeffekt deutlich früher mit der Thematik befasst hatten.
Musikalisch dagegen bestehen keinerlei Verbindungen. Auf "Justified Genocide" wird zumeist im hohen Tempo-Bereich losgelegt, doch die Herrschaften von THANATOS wissen sehr wohl auch durch fette Mid-Tempo-Grooves und sogar vereinzelte eingestreute Stampfer Druck zu erzeugen und zudem auch für Abwechslung zu sorgen, auch wenn die Basis zu jeder Sekunde zu vernehmen ist.
Als ob ihre Eigenkompositionen nicht schon für ausreichend Freude innerhalb ihrer Klientel sorgen würden, bekommen die Zuhörer auch noch amtlich drückende Coverversionen von 'Dawn Of Eternity' (MASSACRE) und 'The Burning Of Sodom' (DARK ANGEL) vor den Latz geknallt, mit denen THANATOS nicht nur Geschmack beweisen, sondern auf Grund der tadellosen Umsetzung auch spieltechnische Kompetenz.
Letztgenannter Hammer aus dem Vermächtnis der Amis ist zwar (zusammen mit dem "Band-Oldie" 'And Jesus Wept') bereits im Jahr 2006 auf einer Vinyl-EP veröffentlicht worden, aus den erwähnten "Aktualitätsgründen" wurden beide Tracks allerdings auch als Bonus-Material auf dem aktuellen Silberling verewigt. Feine Sache!
Anspieltipps: Destruction. Chaos. Creation., March Of The Infidels, Apostles Of Damnation, The Burning Of Sodom
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer