THE HORNETS - Heavier Than A Stone
Mehr über The Hornets
- Genre:
- Garage Rock, Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Go Down Records
- Release:
- 16.07.2021
- Don't Talk About Love
- Female Creed
- Superman (Nietzsche)
- Get Out (...Baby get out)
- Fighting Man
- The Best
- 1997
- Rockstar's Syndrome
- Not So Easy
Kampf der Langeweile!
Die Abstellung jenes unliebsamen Lebensgefühls war laut Plattenfirmeninfo im Jahr 2016 die Hauptintention zur ansonsten eher zufälligen Gründung von THE HORNETS. Und so fanden sich damals in Carpi bei Modena die Brüder Stefano (Gitarre, Vocals) und Alberto Francia (Bass, Vocals) mit ihrem Nachbarn Giovanni Artioli (Gitarre, Vocals) zum Zeitvertreib musizierend zusammen. Ihre Instrumente waren den Dreien damals bereits nicht mehr gänzlich unbekannt. Später kam dann noch der Schlagzeuger Andrea Rovituso dazu, und siehe da: THE HORNETS waren auf einmal eine richtige Band! Spätestens ab diesem Zeitpunkt verschrieben sich die vier Italiener der Rockmusik der 70er Jahre, veröffentlichten ab 2017 die eine oder andere Single und gaben Konzerte. Und nun steht das erste richtige Album namens "Heavier Than A Stone" in den Startlöchern!
Um Entäuschungen vorzubeugen: Das Adjektiv "Heavier" im Albumtitel wurde gewählt, um den Entstehungsprozess des Albums zu beschreiben, wenn ich das richtig verstanden habe, nicht etwa, um die Musikrichtung hervorzuheben! Diese ist ganz klar der seichteren Rockmusik der 70er und frühen 80er Jahre zuzuordnen. Stilistisch laben sich die italienischen Hornissen sehr authentisch an einem ganzen Sammelsurium aus Bands dieser Epoche. Unter anderem kommen einem beispielsweise THE SWEET, HANOI ROCKS, aber auch KISS, SLADE oder sogar SMOKIE in den Sinn, wenn man die tatsächlich ausgesprochen versiert gespielten und mit viel Sinn für Details arrangierten Rocksongs hört. Außerdem hat vor allem die Lead-Gitarre für mich häufig einen gewissen Country-Vibe! Lieder wie 'Don't Talk About Love', 'Female Creed', 'The Best' oder auch '1997' verbreiten durch die Bank viel Kurzweil, gehen ins Ohr und auch ziemlich schnell ins Gebein!
Die durch die Bank flott vor sich hinrockenden Songs laborieren für meine Begriffe lediglich ein wenig an fehlender Heavyness und noch saftigeren Gitarrensounds. Retrospektive, von den 70er Jahren geschwängerte Mucke wird heutzutage in der Regel mit mehr Wumms produziert. Außerdem sind die meisten gesanglichen Teile der Lieder, in denen die drei Gitarristen Chrorusse vortragen zum Ohrenschmaus geraten, die Solostimmen für meine Begriffe eher nicht. Der Gesang ist bis auf den Anfang von 'Get Out (...Baby Get Out)' kein völliges No-Go, es fehlt dieser Musik jedoch eine charismatische, tragende Stimme, wie sie die weiter oben als stilistischen Beispiele genannten Bands allesamt hatten.
Unter dem Strich bleibt ein interessantes, knapp halbstündiges Album mit kleinen Schwächen, das neugierig auf die Live-Qualitäten dieser vier italienischen Retro-Rocker macht.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Timo Reiser