THEM - Sweet Hollow
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2016
Mehr über Them
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Empire Records
- Release:
- 30.09.2016
- Rebirth
- Forever Burns
- Down The Road To Misery
- Ghost In The Graveyard
- The Quiet Room
- Dead Of Night
- FestEvil
- The Crimson Corpse
- Blood From Blood
- The Harrowing Path To Hollow
Gruselig gut
THEM, da denkt man als Metalfan direkt an das gleichnamige Album von Gruselkönig KING DIAMOND und das nicht von ungefähr. Denn die Band mit illustrer internationaler Besetzung begann ihre Existenz als Coverband des Dänen und emanzipiert sich nun mit "Sweet Hollow" vom Spielen anderer Songs und legt direkt mächtig vor. Dabei löst man sich auch vom KING-DIAMOND-Sound und behält lediglich Anklänge an den sehr eigenen Stil des Namensgebers bei.
Das Album insgesamt ist ein Horrorkonzeptwerk und liefert auf der musikalischen Seite extrem druckvoll produzierten, zeitgemäßen Power Metal, der geschickt verschiedenste Einflüsse verbindet und so eine sehr eigene Stimme findet. Sänger Troy Norr, der sonst bei den New Yorker Thrashern COLDSTEEL singt, zeigt sich stimmlich in allerbester Verfassung und schlüpft gekonnt in die verschiedenen Rollen seiner Gruselgeschichte, von den hohen Schreien des musikalischen Vorbilds bis zum kräftigen Thrashgesang ist hier alles dabei. Solche Abwechslung verlangt nach einer entsprechenden Instrumentierung und hier sind mit Markus Ullrich von LANFEAR und SEPTAGON, Mike LePond von SYMPHONY X und Kevin Talley von gefühlt jeder zweiten US Death Metal Band sowie Markus Johansson echte Profis am Werk. Vor allem Ulle, der somit das dritte Album im gleichen Jahr veröffentlicht, hat sich eine Menge toller Songs aus dem Ärmel geschüttelt, die von den restlichen Musikern perfekt intoniert werden.
Was der Opener 'Forever Burns' an Geschwindigkeit, Power und einem tollen Refrain vorlegt, wird über die folgenden Stücke immer wieder eingelöst. Dabei schaffen die Lieder auf "Sweet Hollow" den feinen Spagat zwischen Anspruch und Eingängigkeit in eindrucksvoller Weise. Hier klingt keine Melodie ausgelutscht oder tausendmal gehört und dennoch sind die Lieder gefährliche Ohrwürmer, die man so schnell nicht wieder loswird. Die instrumentale Brillianz alleine von dem, was Talley auf seinem Drumkit zusammenprügelt, ist zudem bestechend und über Mike LePonds Bassspiel muss man keine Worte mehr verlieren.
Schlussendlich ist "Sweet Hollow" ein Album geworden, das natürlich aufgrund des Bandnamens und der Horrorthematik an KING DIAMOND und MERCYFUL FATE erinnert, mit seinem eigenständigen Songwriting und vor allem der Qualität der einzelnen Songs aber locker für sich selbst steht und es mit jüngeren Veröffentlichungen ehemaliger MF-Musiker durchaus aufnehmen kann. Ein rundum starkes Stück zeitgemäßen Power Metals, traditionell ohne altbacken zu klingen, auf der Höhe der Zeit, ohne angestrengt modern zu tönen - schlicht starke Musik.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst