THENCE - These Stones Cry From The Earth
Mehr über Thence
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Blackbay
- Release:
- 17.06.2011
- These Stones Cry From The Earth
Gewaltiger Brocken - entfesselt in einem einzigen Song!
"Light Of Day, Day Of Darkness" ist eine monumentale Messlatte, an der die Zähne sich auszubeißen bislang keine weitere Band aus dem hohen Norden gewagt hat. Die erhabene Stimmung, der geschickte Wechsel der Stimmungen, diese prickelnde Atmosphäre, die einen seinerzeit von der ersten bis zur letzten Sekunde übermannt hat, ja all das hat man seither nicht mal mehr ansatzweise zu spüren bekommen. Mit THENCE schickt sich nun eine finnische Band an, ihre seit Jahren schlummernde Idee endlich in die Wirklichkeit umzusetzen und jenem Meilenstein des progressiven Hardrocks einen würdigen Konkurrenten entgegenzubringen. Und ein eben solcher ist "These Stones Cry From The Earth" zweifelsohne geworden!
Das skandinavische Quintett packt die Sache von Beginn an richtig an: Ein episches Intro, kleine Streicherparts, erste Melodien, die Ruhe vor dem Sturm, und schließlich die ersten erhabenen Gesänge und Melodien, die stellenweise an die ruhigeren Stücke der Landsmänner von AMORPHIS erinnern. Gerade im ersten Abschnitt nimmt "These Stones Cry From The Earth" eine sehr düstere Atmosphäre an, wechselt zwischen melancholischen Harmonien und erstaunlich vielen eingängigen Eruptionen, begeistert mit einem Hang zu guten, prägnanten Hooklines, bleibt aber dennoch experimentierfreudig und überraschungssvoll, was sich vor allem in den darauf folgenden Kapiteln immer mehr bestätigt. Da wabert eine PINK FLOYD-Gitarre gegen ein Doom-Arrangement, während sich Saxophone, Gitarren und die wirklich anspruchsvoll agierende Rhythmusfraktion zu gegebener Zeit duellieren. Es ist eine ganze Menge Bewegung im vielschichtigen Longtrack, dies aber immerzu im homogensten Rahmen, den "These Stones Cry From The Earth" anbieten kann.
Andererseits bleibt die Frage, ob man das Material nicht an manchen Stellen hätte splitten bzw. wenigstens eine klarere Unterteilung in einzelne Parts hätte unternehmen können, damit die unterschiedlichen Stimmungsbilder, die der Songs respektive das Album präsentieren, auch einzeln angewählt werden können. Dies ist gerade in den etwas langwieriger zündenden Passagen zur Halbzeit manchmal wünschenswert, in denen die Band kurzzeitig auf Routine umschaltet und der Musik ein Stück weit das Aufregende nimmt. Nichtsdestotrotz ist "These Stoney Cry From The Earth" ein einziger Strom, mal sanft und butterweich, dann wieder fordernd, unterm Strich aber jederzeit mit einer regelrecht euphorisierenden Wirkung ausgestattet, die auch die minimalen Längen zur Mitte nicht eingrenzen kann. Vielleicht ist der Überraschungseffekt des GREEN CARNATION-Klassikers nicht mehr da; aber in musikalischer Hinsicht stehen diese Finnen ihren mittlerweile beerdigten Kollegen in absolut nichts nach! Von einem Klassiker zu sprechen, ist also keinesfalls zu weit hergeholt - und dies keineswegs nur aufgrund des eigenwilligen Konzepts!
Anspieltipp: These Stones Cry From The Earth
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes