THERION - Leviathan
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2021
Mehr über Therion
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Nuclear Blast (Warner)
- Release:
- 22.01.2021
- The Leaf On The Oak Of Far
- Tuonela
- Leviathan
- Die Wellen der Zeit
- Ai Dahka
- Eye Of Algol
- Nocturnal Light
- Great Marquis Of Hell
- Psalm Of Retribution
- El Primer Sol
- Ten Couts Of Diyu
Zurück in die Zukunft, mit Pauken und Trompeten<br />
THERION ist so eine Band, deren konstante Existenz bei einem Label wie Nuclear Blast ein Mysterium darstellt, denn die Schweden haben den Rang des Exoten nie wirklich verlassen. Ja, sie haben den modernen symphonischen Metal massiv mitgeprägt, haben sich mit Okkultismus beschäftigt, lange bevor dies jede Doomband mit Orgel und ihr Hund taten und sind konstant einen sehr eigenen Weg gegangen. Aber dennoch, für die oberen Ränge bei Festivals oder ähnliches hat es noch nie gereicht und dennoch geht ihr Label (fast) jede Entwicklung der Band mit, inklusive der exorbitanten Oper "Beloved Antichrist", die auf ganzen 3 CDs veröffentlicht wurde.
Nun ist nach längerer Pause mit "Leviathan" der Nachfolger da und Fans der Band, die weder mit der Oper, dem französischsprachigen "Les Fleurs Du Mal" noch dem vorherigen "Sitra Ahra" und seinen 70er-Einflüssen etwas anfangen konnten, dürfen sich freuen und in Nostalgie suhlen, denn das neue Album erinnert vor allem an die "Lemuria"- und "Sirius B"-Phase der Band, an die auch ich mich immer noch sehr gerne erinnere.
Das heißt, es gibt wieder einzelne Songs, die auf die THERION-typische Art klassischen Heavy Metal und symphonische Elemente vermengen, von zahlreichen Damen und Herren intoniert werden und textlich einen Streifzug durch die obskureren Untiefen der weltweiten Mythologien unternehmen, die sie sodann mit modernen Okkultismustraditionen vermengen.
Da ich seit "Deggial" und "Vovin", den Alben mit denen ich die Band entdeckte, ein Fan von Christofer Johnsson und seiner wechselnden Begleittruppe bin, fühle ich mich hier direkt wieder heimisch und begebe mich gern auf Entdeckungsreise. Ich freue mich, wenn ich in "Nocturnal Light" etwas über sumerische Mythologie erzählt bekomme, das ich zwar schon von anderen Stellen kenne, aber man kann nie zu viel sumerische Mythologie haben und wenn kurz vor Schluss mit 'El Primer Sol' nochmal ein echter Ohrwurm ausgepackt wird, ist in meiner THERION-Welt alles in Ordnung.
Eine der konsequentesten und eigenständigsten Bands im erweiterten Heavy-Metal-Sektor ist nach längerer Experimentierzeit, die manchen Fans sauer aufstieß, wieder da, wo sie ihre größten Erfolge feierte, ohne diese Zeit stumpf zu kopieren. Wer klassische (höhö) THERION mag, wird mit "Leviathan" viel Spaß haben und wer die Band schon immer furchtbar fand, der kann auch weiter getrost weghören. Ich zähle klar zur ersten Gruppe und hoffe, die Band auch bald wieder live erleben zu können.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst