THERION - Sirius B
Mehr über Therion
- Genre:
- Symphonic Opera Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 24.05.2004
- Blood Of Kingu
- Son Of The Sun
- The Khlysti Evangelist
- Dark Venus Persephone
- Kali Yuga Part 1
- Kali Yuga Part 2
- The Wonderous World Of Punt
- Melek Taus
- Call Of Dagon
- Sirius B
- The Voyage Of Gurdjieff
"Sirius B" ist der zweite Teil des neuen THERION-Doppeldeckers und setzt nahtlos dort an, wo Teil Eins, "Lemuria", aufgehört hat. Wenn es überhaupt einen Unterschied zu "Lemuria" gibt, dann vielleicht, dass die orchestralen Parts noch mehr die Initiative ergreifen, wobei vor allem der weibliche Operngesang immer mehr in Szene gesetzt wird.
Nachzuhören ist dies vor allem beim Opener `Blood Of Kingu´, welcher zunächst wie ein traditioneller Heavy-Metal-Song beginnt, sich im Chorus aber in eine extrem eingängige Opern-Metal-Komposition verwandelt, welche von der tollen weiblichen Stimme geprägt wird. Aufgrund dessen fühlt man sich speziell hier des Öfteren an das bisher meistverkaufte THERION-Werk "Vovin" erinnert, eine Parallele, die im weiteren Verlauf von "Sirius B" noch häufiger eintreten wird.
Das darauf folgende `Son Of The Sun´ wird ebenfalls von diesen weiblichen Vocals beherrscht und basiert auch auf einigen klassischen Metalriffs, verbunden mit recht einprägsamen Melodien. Vom Aufbau ist `Son Of The Sun´ seinem Vorgänger `Blood Of Kingu´ daher auch recht ähnlich, entwickelt sich aber später zu einer immer metallischeren Variante, die von groovigen Gitarren untermalt wird.
Bei `The Khlysti Evangelist´ setzt sich Frontmann Mats Leven wieder in Szene und wird dabei von diversen männlichen Chor-Backings unterstützt, die dem Song einen recht theatralischen Anstrich geben, ihn aber nichtsdestotrotz zu einem der vielen Highlights dieses Doppelpacks machen.
Das zweiteilige `Kali Yuga´ hingegen klingt zunächst noch etwas gewöhnungsbedürftig, will sich auch beim ersten Mal nicht so ganz erschließen, da sowohl die schleppenden Gitarren als auch der männliche Gesang etwas sperrig daherkommen; doch spätstens, wenn im zweiten Part dann die orchestralen Gesänge einsetzen, wird man auch von diesem Song emotional berührt.
Bei `Call Of Dagon´ greifen THERION schließlich nochmal alle Bombastelemente auf, die für dieses Album zur Verfügung standen, so dass diese Komposition wohl die mächtigste auf dem ganzen Release geworden ist. Neben Streichern und dem gewohnt mehrstimmigen Gesang sind es gerade die Blechbläser, die dem Ganzen eine majestätische Atmosphäre verleihen, welche von den erneut melodischen Gitarren nur noch unterstützt wird. Gerade deswegen ist `Call Of Dagon´ einer meiner Favoriten auf dieser Platte.
Auf meiner Vorab-Promo bleibt schließlich noch das Titelstück, das bis auf diverse Bass-Gesänge rein instrumental dargeboten wird und durch seine ruhige Ausstrahlung einem Soundtrack ebenbürtig klingt - ebenfalls ganz große Klasse.
`Ganz große Klasse´ muss schließlich auch mein Fazit zu den beiden neuen Werken dieser schwedischen Institution in Sachen Opera Metal lauten. Nie zuvor klangen THERION so bombastisch, derart vielseitig und trotzdem verhältnismäßig heavy. Christofer Johnsson hat sich die besten Zutaten aus seinem eigenen Backkatalog zusammengesucht und sie alle in "Lemuria" bzw. "Sirius B" einfließen lassen. Dass das Ergebnis schließlich Bände spricht dürfte dem eingeschworenen Zuhörer klar sein, doch selbst dieser wird von der unheimlich genialen Detailverliebtheit überrascht sein, die einen auf diesen beiden Platten erwartet.
Vielleicht darf ich mir noch kein finales Urteil erlauben, da ich erst 13 der insgesamt 21 Songs kenne, jedoch kann ich mir nur schwerlich vorstellen, dass sich der Rest qualitativ vom bereits Gehörten unterscheidet.
Voller Ehrfurcht schaue ich bereits jetzt auf die folgende Europatour bzw. den Auftrit beim "Graspop Metal Meeting" voraus und bin gespannt, ob THERION es auch schaffen werden, dieses Meisterwerk adäquat auf der Bühne zu präsentieren. In derartig bestechender Form sind die Schweden jedenfalls die klare Nummer Eins im Bereich des orchestralen Metals und stechen selbst das neue Album von NIGHTWISH aus. Und was das heißt, brauche ich wohl nicht mehr genauer zu erklären...
Anspieltipps: Blood Of Kingu, Son Of The Sun, Kali Yuga Part 2, Call Of Dagon
- Redakteur:
- Björn Backes