THESE REIGNING DAYS - Opera Of Love
Mehr über These Reigning Days
- Genre:
- Synthie Pop / Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Membran / Sony
- Release:
- 18.07.2014
- Stand Down
- Changes
- Too Late
- Interlude
- Opera Of Love
- I Need Time
- Smoke And Mirrors
- Fishbowl
- Living It Up
- English Rose
- Shine On
- Satellite
- In The End
Das nächste große Ding auf der Softie-Couch!
Immens große Vorschusslorbeeren eilen den Newcomern von THESE REIGNING DAYS voraus. Zwei Jahre lang haben sie auf den Moment hingearbeitet, in dem endlich ihr Debütalbum veröffentlicht wird, zwei Jahre, in denen die Band wirklich alles auegereizt hat, was die Promo-Maschinerie hergibt: Festivals, mehrere internationale Tourneen, Support für große Namen und schließlich das Vorsprechen beim Major. Und die Mühen sollen nicht ohne Lohn bleiben, denn es ist kaum zu bezweifeln, dass sich "Opera Of Love" vor allem in der britischen Heimat wie geschnitten Brot verkaufen wird. Schließlich ist die melancholische Synthie-Geschichte mit ihrem PLACEBO-Nebengeräusch dort ziemlich angesagt. Mit der Verpflichtung von Star-Knöpfchendreher Yoad Nevo hat man schließlich auch einen Garanten für einen anständigen Sound gefunden, der dafür Sorge trägt, dass die 13 neuen Stücke allesamt in das sphärische, teils romantische Setting eingebettet werden. Doch eine Frage tut sich bei alldem auf: Inwiefern ist das tatsächlich noch Rockmusik, was THESE REIGNING DAYS hier fabriziert?
Nun, letzten Endes ist es das nämlich nur am Rande. Viel wichtiger ist den Briten der gebügelte Klangteppich, der einige weltliche Einflüsse verarbeitet und somit zumindest für ein gewisses Maß an Abwechslung sorgt. Die fast schon nachdenkliche Stimmung von "Opera Of Love" in Verbindung mit der stillen Liebeserklärung an melancholische Melodien ist das Schwerpunktthema, das in jedem Song auch bis ins letzte Detail ausgereizt wird. Aber echte Gitarren? Rock & Roll? Nein, Fehlanzeige - damit kann die Truppe in keinem Song dienen. Warum "Opera Of Love" nach ersten Fachmeiniungen für die Stadien geeignet ist, bleibt damit ungeklärt. Vielleicht ist es ja der DEPECHE MODE-Effekt, den THESE REIGNING DAYS ggf. für sich nutzen kann. Vielleicht reichen ja auch die wenig aufregenden Indie-Pop-Arrangements und die bittersüßen Chorus-Melodien aus, um hier einiges geradezurücken. Aber mal ganz ehrlich: Eigentlich ist THESE REIGNING DAYS bestenfalls dazu geeignet, beim nächsten Rendezvous den Softie heraushängen zu lassen. Das funktioniert nämlich mit den meisten Songs bestimmt ohne weitere Probleme. Und hierin versteckt sich dann auch die Substanz dieser Band, die kaum mehr Mainstream sein könnte. Aber damit muss man sich eben auch eingestehen, dass man eher ein Pop-Act als eine Rockband ist, womit die Jungs sicher gut leben können. Ob man deswegen aber auch gleich den vollen Support geben muss, nur weil manche Melodie veerzückt? Naja, ohne die entsprechenden Ecken und Kanten eigentlich nicht...
Anspieltipps: Changes, Fishbowl
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes