THESSERA - Fooled Eyes
Mehr über Thessera
- Genre:
- Prog Metal
- Label:
- Prog Rock Records
- Release:
- 08.12.2006
- Le Chef D'oeuvre
- The Gallery
- Broken Psyches
- Candlefire
- The Leading Roles
- Party's On
- Inverse
- Conflagration
- Heaven's Gate
Wer bisher nach einem guten Grund gesucht hat, Brasilien auf die musikalische Landkarte für anspruchsvollen Metal einzutragen, der hat ihn mit THESSERA gefunden. Mit grandiosen Melodien, Einflüssen von Blues und südamerikanischen Ryhtmen sowie der äußerst fähigen Stimme von Marcel Quina ist das Album für mich zu Recht zu einem Highlight des ausklingenden Jahres geworden.
Wenn man Vergleiche ziehen müsste, dann gleich bei den ganz großen wie DREAM THEATER oder QUEENSRYCHE. Denn manchmal gibt es diese genialen, schnelle und abwechslungsreichen Passagen oder so herrliche Melodien, die einem einfach im Ohr stecken bleiben, dass man THESSERA sofort in den Progressiven Olymp stecken möchte. Auch was die Abwechslung betrifft, so sind die Einflüsse aus Jazz ('Broken Psych') und südamerikanischen Melodien ('Candlefire') wunderbar nachvollziehbar und harmonisch in die Songs eingebaut, was die Band absolut einzigartig macht. Die Lieder gehen zwar sofort ins Ohr, bieten aber dennoch ständig genug zum Endecken, so dass das Ganze gerne länger im CD-Schacht bleibt. Allein wie jedes Stück seiner eigenen Hauptmelodie folgt, diese immer variiert und die oben angesprochenen Elemente eingesetzt werden, gibt dem ganzen einen Hauch von Magie.
Ein weiterer positiver Aspekt ist die Story des Konzeptalbums. Andrew, der gerade die Liebe seines Lebens gefunden hat und ihr zu Ehren eine Party gibt, fällt plötzlich in Ohnmacht. Im Traum durchstreift er noch mal sein Leben, bevor er wieder zu sich kommt. Doch nun ist seine Freundin weg, heimgebracht von seinem größten Feind, seinem Bruder. Das ganze ist natürlich etwas komplexer, als in diesen paar Wörtern erzählt, und das Ende habe ich fairerweise auch weggelassen, aber es hat schon was für sich, wenn man das Album mit Textbooklet, das mit einigen sehr schönen handgemalten Bildern aufgemacht ist, durchstreift und das ganze mitverfolgt. Ein bisschen stören die Sprecher, die irgendwie ein bisschen seltsam klingen, und auch ihre Texte wirken ein klein wenig realitätsfremd, aber da im ganzen Album kaum jemand was zu sagen hat, fällt das nicht sonderlich ins Gewicht.
Zusammenfassend gesagt: großartige Melodien, frische Elemente sowie eine gute Konzeptstory mit gutem Ende legen die Brasilianern von THESSERA einen absolut großartigen Einstieg mit herrlichen Songmaterial hin, der auf jeden Fall ein oder zwei Hörproben wert ist.
Anspieltipps: The Gallery, Party's On, Heaven's Gate
- Redakteur:
- Lars Strutz