THIRTEEN BLED PROMISES - The Black Legend
Mehr über Thirteen Bled Promises
- Genre:
- Death Metal / Black Metal / Deathcore
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Blood Fire Death
- Release:
- 01.12.2015
- The Irrevocable Judgement Of The Inner World
- Species Landfill
- Sons Of The Northward Clash
- Year 666 (The First Arrival)
- A Fully Stabbed Face
- Beeldenstorm
- Cosmic Depletion
- Biblephagy Slender Phytobezoars
- Death Of An Alien
- The Day After Roswell
Für Extremsportler.
Die spanischen Extrem-Metaller THIRTEEN BLED PROMISES scheinen im Laufe ihres bald zehnjährigen Bestehens als Band Spaß daran entwickelt zu haben, die Grenzbereiche harter Musik auszuloten. "The Black Legend" ist der zweite Langspieler dieser Brutalo-Combo, und wer sich generell für zeitgemäße extreme Klänge interessiert, könnte mit THIRTEEN BLED PROMISES seinen Spaß haben.
In dem etwas beliebig zusammengewürfelten Chaos aus den härtesten Ecken von Deathcore, Death Metal und Black Metal mehr als wirren, maximal anstrengenden Lärm auszumachen, dürfte allerdings auch die größte Herausforderung für die Hörerschaft darstellen. Als brutalen Deathcore beschreiben die Madrilenen ihre Musik, dabei ist diese Kategorisierung in weiten Teilen irreführend. Teilweise (und in den besten Teilen des Albums, wie beispielsweise bei 'A Fully Stabbed Face') wird auf "The Black Legend" schlichtweg heftigster Oldschool Death à NILE zelebriert, während an anderen Stellen diabolische BEHEMOTH-Black-Metal-Elemente dominieren. Nur weil die Rhythmusfraktion gelegentlich vom High-Speed-Gedresche in Richtung Groove wechselt und des Öfteren Tempo-Vollbremsungen vollzieht, handelt es sich bei dieser Mixtur definitiv nicht um eine brutalere Variante von EMMURE, WHITECHAPEL und Co. – das sind gegen dieses Monstrum lächerliche Chorknaben. Allerdings muss ich nach mehreren Hördurchläufen von "The Black Legend" gestehen, dass mir berechenbarer Standard-Deathcore lieber ist als dieses Höllengetöse hier. Die Spanier haben's technisch definitiv drauf und wissen gar nicht wohin mit ihrem überbordenden Einfallsreichtum, aber das Ergebnis ist einfach nichts Halbes und nichts Ganzes. Zehn Tracks aus inkonsistentem Geknüppel und teuflischem Geschrei. Nicht jede Genre-Vermählung bringt am Ende eine Fortentwicklung hervor, und ich wage zu behaupten, dass die jeweiligen Fans von brutalem Core, Death und Black Metal mit ihren jeweiligen Favoriten besser bedient sind als mit diesem fiesen Gebräu.
Auf "The Black Legend" wird die Vorgeschichte zum Banddebüt geliefert, es geht um eine Alieninvasion im Mittelalter; Titel wie besagtes 'A Fully Stabbed Face' oder 'Biblephagy Slender Phytobezoars' verleihen dem Nachfolger von "Heliopause Fleets" eine ebenso makaber-humoristische wie okkulte Note. Das mag originell sein, ruft bei all dem anstrengenden Lärm meinerseits allerdings nur noch ein müdes Achselzucken hervor. Vielleicht wird diese Rezension dem künstlerischen Aufwand, den die Iberer betreiben, nicht gerecht – aber zumindest sollte jedem klar sein, dass eine Reise ins düstere Universum von THIRTEEN BLED PROMISES kein Kindergeburtstagsgeplänkel ist: Extremster, höhepunktarmer Lärm aus den metallischen Grenzbereichen, garniert mit einer bizarren SciFi-Story. Das Ergebnis ist in meinen Ohren leider weder fesselnd noch spannend noch nachhaltig beeindruckend; nur im ersten Augenblick bleibt einem anlässlich des hier entfesselten Gewaltexzesses noch der Mund offen stehen. Danach wandert die auch optisch furchtbar hässliche Platte in einen entlegenen Winkel des Plattenregals.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Timon Krause