THIS ENDING - Crowned In Blood
Mehr über This Ending
- Genre:
- (Blackened) Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Apostasy Records
- Release:
- 26.04.2024
- Crowned In Blood
- Birth Of Evil
- Devils
- Will Of Iron
- Blood King
- A Venomous Prison
- Hope In Inferno
- Lord, Master, King And Emperor - All In One
- Awakening
- Light The Flame (Bonustrack)
Massiver qualitativer Sprung zum direkten Vorgänger!
Die Schweden THIS ENDING und ich sind bisher noch nie so richtig miteinander warm geworden. Immer wieder hatten die Alben in der Vergangenheit einzelne Highlights, doch teilweise überzeugte mich der massiv angeschwärzte Melodic Death Metal des Fünfers einach nicht restlos. Entsprechend war auch das letzte Langeisen "Needles Of Rust" bei mir eher eine Angelegenheit fürs Mittelfeld, anstatt für die Champions League. Das muss aber ja nicht heißen, dass mit dem neuen und mittlerweile fünften Langdreher nicht doch noch der Knoten platzt. Immerhin erscheint das Album über Apostasy Records, die sich ja zuletzt als echte Fundgrube für Geheimtipps aufgetan haben.
Los geht es mit dem Titeltrack dann auch erst einmal durchaus furios, denn in beinahe sieben Minuten klappern die Schweden direkt alle Trademarks ab, die Fans der Truppe lieben gelernt haben. Primär lehnt sich die Nummer mit ihrem treibenden Riff dabei in Richtung Black Metal, hat aber auch einen sehr präsenten epischen Unterton, der sich vor allem im stampfenden Outro durchsetzt, bei dem zu Sprechgesang die Gitarren so richtig singen dürfen. 'Birth Of Evil' ist da im direkten Vergleich deutlich kompakter unterwegs und hat auch nicht die hymnischen Melodiebögen der Eröffnungsnummer im Gepäck, sondern drückt vermehrt auf die Death-Metal-Tube, der aber genügend melodische Widerhaken verpasst werden, sodass mich auch der zweite Track der Scheibe abholen kann. Insgesamt ein vielversprechender Einstand, der auf eine deutlich Verbesserung im Vergleich zum Vorgänger schließen lässt.
Und ja, dieser Eindruck scheint sich mit jedem weiteren Song zu verfestigen. 'Devils' ist nämlich eine wuchtig-finstere Abrissbirne, die dennoch überraschend zwingend daherkommt, während das biestige 'Will Of Iron' zwischen brutalen Strophen und fast schon an AMON AMARTH erinnernden Epik-Refrains hin und her pendelt, bevor eine sägende Lead-Gitarre zum Ende hin das Zepter an sich reißt und die Nummer zu einem hymnischen Finale führt. 'Blood King' ist da ein wohltuender akustischer Ruhepol zwischen der angeschwärzter Todesstahl-Raserei und gibt sich folkig, während 'A Venomous Prison' die Melodien etwas in den Hintegrund rücken lässt und vermehrt auf wuchtige Rhythmusarbeit setzt. Insgesamt ist der letztgenannte Track für mich damit kein Höhepunkt, was aber sofort mit dem wunderschön melancholischen 'Hope In Inferno' ausgeglichen wird. Auch der zweite Longtrack 'Lord, Master, King And Emperor - All In One' ist mit seinem "DISSECTION trifft AT THE GATES"-Ansatz ein weiterer Volltreffer, der mich trotz ausladender Strukturierung von vorne bis hinten begeistern kann. Da lässt es sich dann auch verschmerzen, dass 'Awakening' und der Bonustrack 'Light The Flame' die Platte eher unspektakulär beenden.
Viel getan hat sich musikalisch damit im THIS ENDING-Kosmos nicht, denn "Crowned In Blood" bedient die gewohnten Trademarks, die den Schweden schon seit Jahren zu eigen sind. Doch in Sachen Songwriting machen Mårten Hansen und seine Mitstreiter anno 2024 eine deutlich bessere Figur, weshalb sich die Hit-zu-Durchhänger-Ratio auf dem fünften Silberling deutlich überzeugender präsentiert, als auf dem doch ziemlich genau zweigeteilten Vorgänger. Fans von DISSECTION und ähnlich gelagerten Grenzgängern zwischen Schwarzmetall und Melodic Death Metal dürfen hier entsprechend auch blind zuschlagen, werden sie doch von der Krönung im Blute bestens musikalisch bedient.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs