THIS ENDING - Needles Of Rust
Mehr über This Ending
- Genre:
- (Blackened) Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Black Lion Records
- Release:
- 11.06.2021
- My Open Wound
- Annihilate
- Embraced By The Night
- Eclipse Of The Dead
- A New Plight
- Needles Of Rust
- Devastate
- Hell To Hell
Ein typisches THIS ENDING-Album - im Guten, wie im Schlechten.
Die Schweden THIS ENDING sind schon ein ganz kurioser Fall. Eigentlich sollte der Vierer, der vor seiner Umbennung bereits unter dem Namen THE CANOROUS QUINTET drei Alben veröffentlicht hat, mit seinem klassischen Melodic Death Metal irgendwo zwischen AT THE GATES und frühen IN FLAMES genau in mein Beuteschema passen und doch konnte mich keines der bisherigen drei Langeisen, die seit der Umbenennung erschienen sind, so richtig überzeugen. Ein Umstand der sich nun vielleicht mit dem vierten Werk "Needles Of Rust" ändern könnte, das dieser Tage über Black Lion Records erscheint.
Und tatsächlich beginnt die Scheibe mit 'My Open Wound' äußerst vielversprechend. Angepeitscht von einem tiefschwarzen Riff, das DISSECTION die angemessene Ehrerbietung erweist, geht der Song gut nach vorne, schaut auf seinem Weg auch in Sachen Melodie bei den FEAR FACTORY-Alben der Neunziger vorbei und gipfelt schließlich in einem fein groovenden Mittelteil. Leider hält die Begeisterung aber nur kurz vor, denn 'Annihilate' entpuppt sich im Anschluss als etwas uninspirierter Melodic-Death-Stampfer mit dezenter Thrash-Schlagseite, während 'Embraced By The Night' etwas zu sehr mit dem Wechselspiel zwischen mächtigen Riffs und akustischen Momenten spielt und dadurch ein wenig den roten Faden vermissen lässt. 'Eclipse Of The Dead' beginnt dann erneut mit der akustischen Gitarre und einer feinen Steigerung wieder deutlich stärker, kommt im Anschluss aber auch erneut nicht so recht auf den Punkt, während mich 'A New Plight' mit seinen dezenten MACHINE HEAD-Vibes überhaupt nicht abholen kann.
An dieser Stelle möchte der reine Musikfan in mir bereits aufgeben und lieber eine andere Scheibe auflegen, doch als Redakteur muss ich natürlich weiter durchhalten. Glücklicherweise, denn mit dem Titeltrack zeigt die Formkurve im Schlussspurt des Albums endlich wieder nach oben. Ja, der Track braucht vielleicht etwas zu lange, um in die Gänge zu kommen. Legt der Vierer aber einmal richtig los, entfaltet sich hier wieder diese wunderbar klirrende DISSECTION-Kälte, die dem angeschwärzten Todesstahl ein ganz eigenes Flair verleiht. 'Devastate' ist dagegen ein fieser Stampfer, der in erste Linie auf seinem packenden Mid-Tempo-Groove aufbaut und auch mit einigen Melodie-Widerhaken punktet. Mit 'Hell To Hell', das von einer gehörigen Portion Black Metal und majestätischer Epik veredelt wird, geht "Needles Of Rust" dann nach gerade einmal acht Songs mit einem weiteren Highlight zu Ende.
Und ich? Ich sitze wieder einmal vor einer THIS ENDING-Platte und weißt nicht so recht, was ich aus ihr machen soll. Wenn bei den Schweden alles zusammenläuft, dann erschafft der Vierer herrlichen Blackened Melodic Death Metal, der sich vor keinem einzigen Kollegen des Genres verstecken muss. Zugegeben, der oft kritisierte Mangel an Eigenständigkeit hat sich auch auf dem vierten Langspieler nicht in Luft aufgelöst, aber wenn alles passt, fällt selbiger angesichts der tollen Songs nicht weiter ins Gewicht. Nur leider gelingt den Schweden der perfekte Sturm nur auf gut der Hälfte der Tracks, weshalb "Needles Of Rust" am Ende nur 6,5 Punkte einfahren kann. Irgendwie wäre da gefühlt wieder einmal mehr drin gewesen ...
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs