THISQUIETARMY - Resurgence
Resurgence
Mehr über Thisquietarmy
- Genre:
- Ambient/ Drone/ Industrial/ Dark Wave
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Denovali Records / Cargo Records
- Release:
- 25.11.2011
- Rebirth
- Revival
- Renaissance
- Birds, Ashes & Fires
- Whispers In The Trees
- Mechanical Heart
- Whirring Brain
- Summer Isolation
- Gone To The Unseen
- A Call To Arms
- Waltz Of The Mourners
- Scattered To The Wind
- Gone To The Unseen (Radio Edit)
- Ballad Of A Sheperdess
- The Cold Vacancy
04.03.2012 | 15:13
Losgelöst, uneindeutig, eindrucksvoll.
Selten ist es mir so schwer gefallen, sich an einem Stück über ein Musikfragment zu äußern. "Resurgence" habe ich bisher etwa 723 Male gehört, und mich jedes Mal darin wieder verloren. Das ist Rausch. Rascher Rausch, der schnell kommt und lange nicht gehen möchte. THISQUIETARMY ist Eric Quach, ein Kanadier, der Alleinkämpfer ist. Umtriebig ist er und kreativ und produktiv. Neben Drumsoundmaschinen und Effekteschaffern gehören vor allem Pedalgeräte zu seinen besten Freunden. Zwischen und auf denen hockt der junge geheimnisvolle Mensch und flößt sich auf seinem eigenen Soundtrack durch sein ganz eigenes, eigenartiges Universümchen. So scheint es. So eigenartig abwegig aber kann es gar nicht sein, bedenke ich, wie rauschhaft die Musik mit jedem Male besser und tiefer rutscht.
Sehr tribalistisch verworren mutet da die Gestaltung an, außergewöhnlich schön ist die Aufmachung der Platte gelungen, die mir glücklicherweise mit Bonus-CD vorliegt. So gibt es nach dem Hauptteil gleich noch die Chance, sich an weiteren sechs Tonschwallmontagen nicht satt zu hören.
Ganz recht, wenn der Mann sich in Kathedralen verzieht, um diesen Häusern endlich mal so etwas wie einen inneren Sinn zu geben. Wenn in 'Revival' das programmierte Aufschlagen beginnt und sich unbarmherzig durch diese Flugreise zieht, so wähnt sich der Zuhörer an einem hypnotischen Ort. Wenn sich Bilder anschleichen, die 'Whispers In The Trees' mit dem Blinzeln in rauschende Spätsommerkronen verbinden und ganz unweigerlich auch eine abwartende, lauernde Bedrohung heraufzuziehen scheint, dann hat Mister Quach seine großartigen Gemälde richtig geschöpft. Dass mann und frau manchmal rundum die Orientierung verlieren kann, liegt jeweils in der jeweiligen Gemütslage begründet.
Als Kind habe ich mir immer Abzählrhythmen beim Zugfahren leise vorgesprochen, die die kurz aufeinanderfolgenden Bahnschienenschwellen anzeigten - ich hätte nie gedacht, dass mal jemand diese Erinnerung in 'Mechanical Heart' heraufziehen würde.
Die Alben des Mannes aus Montreal sind voll von Assoziationsketten, krautigen Farbigkeiten und uferlosen Klecksen. Dieses letzte und neue Album schließt dann doch fast weltlich ab, indem es der Fotografin und Sängerin Meryem Yildiz erlaubt, in 'Gone To The Unseen' dunkle Gesangeswellen hineinzuhauchen.
Da haben zwei Ästheten Wege gefunden, sich zu ergänzen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben
1 Mitglied mag dieses Review.