THOMSEN - Unbroken
Mehr über Thomsen
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Artist Station Records
- Release:
- 19.09.2014
- Draw The Curtains
- In Steel We Trust
- New Horizons
- Break That Spell
- Dream
- Fools Of Fortune
- Into The Unknown
- Unbroken
- Six Thirteen 64
- We Made It
- One
- Tears Of The Sun (Live From The Rehearsal Stage)
Ein Namen- und Melodienreigen, der nicht verpasst werden sollte.
René Thomsen ist wieder da. Das ist der Hannoveraner Gitarrero, der meinem eigentlich eher progiggen Tönen verfallenen Kollegen Ehmke anno 2009 für sein schwermetallisches Debüt "Let's Get Ruthless" die volle Punktzahl aus dem Rücken leiern konnte. Und auch für "Unbroken" wirft der Saitenstupser mit großen Namen in einer ausufernden Gästeliste um sich. Wollen wir das allseits beliebte Namedropping doch gleich mal abzuhaken. Auf THOMSENs neuestem Langspieler tummeln sich unter anderem Könner wie Vinny Appice (BLACK SABBATH, DIO), Bobby Jarzombek (HALFORD, FATES WARNING, RIOT), uns U.D.O. Dirkschneider, David Vincent (MORBID ANGEL), Andre Hilgers (RAGE, SILENT FORCE) und Helge Engelke (FAIR WARNING). Letztgenannter half Monsieur Thomsen beim Komponieren der Songs.
Wo wir gerade von den Songs reden: meine Güte, geht das hier zur Sache. Schon der erste Akkord des passend benannten Openers 'Draw The Curtains' macht klar, wo der Hase Korn trinkt. Der Vorhangöffner räumt Zweifler und Weicheier beiseite und räumt den Platz für die folgende Dreiviertelstunde voller germanischer Melodie- und Härte-Brillanz. Da gibt es schnelle Banger wie 'In Steel We Trust', RAINBOW-mäßige Rocker wie 'Break That Spell' und die von Udo Dirkschneider gesungene Orchester-Bombast-Hymne 'We Made It'.
Wirklich herausragend ist der auf den meisten Songs singende Sänger Robert Soeterbek (AYREON, STAR ONE), dessen Timbre oft an den schmerzlich vermissten Ronnie James erinnert und die neuen Stücke mit wahnsinnig viel Gefühl ausstattet. Diesem steht der zum Ende von "Unbroken" eingesetzte und formal zum festen Teil der auch live auftretenden Truppe gehörende Denis Brosowski (IRON FATE) in nichts nach. Überhaupt ist auch die "normale" Band, die hinter dem Big-Name-Overkill beinahe verschwindet, zu loben. An der zweiten Gitarre steht mit Michael Pesin ein regionales Jungtalent, das schon bei MAGISTARIUM eine gute Figur macht. Max Dietzmann am Schlagzeug und Ingo Lühring am Bass sagen mir vom Namen erstmal nichts, aber den Groove haben die beiden auf jeden Fall. Außerdem heißt der Ingo wie ich, Pluspunkt.
Ein wenig verwirrend ist das Projekt ja. So viele Namen können einem schon Kopfschmerzen bereiten. Aber die Musik stimmt nun mal einfach. Der lupenreine Heavy Metal wird abwechslungsreich und tatsächlich hingebungsvoll dargeboten, deshalb gibt es nichts zu meckern. Stattdessen wird "Unbroken" hoffentlich nicht nur von meiner Wenigkeit gefeiert.
Anspieltipps: One, Draw The Curtains, We Made It
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marius Luehring