THORNBRIDGE - Theatrical Masterpiece
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2019
Mehr über Thornbridge
- Genre:
- Melodic/Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 08.02.2019
- Take To The Oars
- Theatrical Masterpiece
- Keeper Of The Royal Treasure
- Revelation
- Demon In Your Heart
- Journey To The Other Side
- Ember In The Winter Grove
- Trace Of Destruction
- The Helmsman
- Set The Sails
- The Dragon's Sleeping
Folter, Hexen, Inquisition und geballte Energie.
Die Hessen THORNBRIDGE haben 2016 mit ihrem Debüt "What Will Prevail" für eine ziemliche Überraschung gesorgt. Das Album gefiel sogar unserem Epic-Kauz Raphael, der unter seine Rezension ganze acht Punkte zauberte. Nur durch seine Empfehlung bin ich auf die Dornenbrücke aufmerksam geworden und war gleichsam recht verwirrt. Denn Herr Päbst kann mit der ORDEN OGAN-Schule eigentlich so gar nichts anfangen. Klar, dass er zu der mir sich aufzwingenden klanglichen Überschneidung dann auch kein Wort verliert.
Wie dem auch sei, drei Jahre später steht mit "Theatrical Masterpiece" das etwas kompliziert betitelte Zweitwerk in den Regalen. Und zum Glück hat sich in der vergangenen Zeit bei THORNBRIDGE nicht viel getan. Das Line-Up ist unverändert, Mixing und Mastering übernahm erneut ORDEN OGANs Seeb und auch das Artwork stammt wie beim Vorgänger vom spanischen Künstler Juanjo Castellano. Von Balladen auch 2019 keine Spur, wirkt THORNBRIDGE mit dem neuen Album etwas fokussierter als zuvor. Das liegt zum einen am ausgewogeneren Sound, bei dem der Gesang nicht mehr ganz so arg im Mittelpunkt steht, zum anderen am Songwriting, das trotz aller Choreinsätze (wohl eines von Seebs Markenzeichen), wirklich zum Punkt kommt.
Das sorgt dafür, dass Songs wie vor allem 'Keeper Of The Royal Treasure' und das von Andy B. Franck (BRAINSTORM) gesanglich unterstützte 'Revelation' schon am Jahresanfang für eine hohe Hymnenhürde sorgen. Mit 'Set The Sails' gibt's noch ein feines Seefahrerepos oben drauf, 'The Helmsman' dürfte bei jedem Konzert ein Publikumsliebling sein und das pfeilschnelle 'Journey To The Other Side' macht nicht nur während des Gastsolos von Roberto De Micheli (RHAPSODY OF FIRE) Spaß.
Ein wenig stört mich nur die extreme Nähe zu ORDEN OGAN, nicht nur wegen des Sounds (der ja logischerweise durch die Wahl des Produzenten schon Ähnlichkeiten aufweist), sondern auch wegen der Themensetzungen und des Songwritings. Zwar geht es bei THORNBRIDGE im Schnitt deutlich schneller zugange, doch durch die vielen Chöre und die oft etwas getrageneren Refrains ploppt die Parallele bei jedem Durchlauf in meinem Kopf auf. Da hatte ich mir vom zweiten Album etwas mehr Distanz erhofft. Trotzdem ist "Theatrical Masterpiece" zwar vielleicht nun kein Meisterwerk, aber wenigstens ein sehr gutes, das mir viel Freude und Ohrgewürm bereitet.
Anspieltipps: Revelation, Keeper Of The Royal Treasure, Set The Sails
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marius Luehring