THORNE, STEVE - Emotional Creatures, Pt. I
Mehr über Thorne, Steve
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Giant / SPV
- Release:
- 25.04.2005
- Here They Come!
- God Bless America
- Well Outta That
- Ten Years
- Last Line
- Julia
- Therapy
- Every Seconds Counts
- Tumbleweeds
- Gone
- Goodbye
Den Briten Steve Thorne kannte man bislang maximal von seiner Band THE SALAMANDER PROJECT, die JADIS letztes Jahr auf Tour in Europa begleiteten. Mir war er ehrlich gesagt bis dato völlig unbekannt.
"Emotional Creatures, Pt. I" ist das erste Soloalbum von STEVE THORNE und für dieses konnte er eine Menge bekannter Namen gewinnen. So hört man unter anderem die IQ-Rhythmussektion mit Paul Cook (dr.) und John Jowitt (b.) sowie ihren Keyboarder Martin Orford, dann geben sich von JADIS Gary Chandler (gt.) und Steve Christey (dr.) die Ehre und zudem hat sich Steve Thorne noch Geoff Downes (k., ASIA), Tony Levin (b., KING CRIMSON) und Nick D'Virgilio (dr., SPOCK'S BEARD) mit ins Boot geholt.
Viele klangvolle Namen versprechen nicht immer Qualität, aber hier kann ein Fan von progressiv rockenden Klängen nix falsch machen. So viel vorweg.
Die große Kunst dieses Silberlings liegt eindeutig im Zusammenwirken von Musik und Texten. So ist das von Marschmusik ('Here They Come') eingeleitete, zynisch 'God Bless America' betitelte Stück eine Nummer, die Todesstrafe, europäische Anbiederung und die Ausbeutung der Indianer kritisiert. Dazu gibt es akustische Gitarren und einen schönen Flöteneinsatz. Und dieser starke Kontrast zwischen den oft besinnlichen, eher subtilen Nummern gegen die düsteren Texte steht auch in den kompletten 53 Minuten im Mittelpunkt.
'Well Outta That' beschreibt die Trostlosigkeit des Lebens eines armen Menschen, dem nicht mal ein Lottogewinn Balsam für die Seele liefern kann. Musikalisch erinnert mich nicht nur diese Nummer an MARILLION zu Fish-Zeiten, was auch an der Stimme von Steve Thorne liegt.
Bei 'Last Line', das sich entsprechend mit Drogenmissbrauch beschäftigt, trommelt erstmals Nick D'Virgilio, der seinen Part gewohnt mannschaftsdienlich und akzentuiert spielt. Noch mehr zur Geltung kommt er beim schönen 'Julia', das den eingängigsten Chorus besitzt, welches Nick mit treibenden Drums veredelt, um sich in der Schlussminute ein cooles Duell mit den Keys von Steve Thorne zu liefern. Sehr geil.
Das siebenminütige 'Therapy' beschäftigt sich mit Depressionen und dem Alltagstrott und kann dabei ebenfalls mit einem schönen Chorus Punkte machen.
Dass Steve Thorne nicht nur gute Texte macht, sondern auch die diversen von ihm eingespielten Instrumente (Gitarren, Keyboard, Bass) beherrscht, beweist das coole Instrumental 'Every Second Counts'.
Das verhältnismäßig harte 'Gone' glänzt vor allem mit einem tollen Solo von Steve Thore, bevor das akustische 'Goodbye' uns aus der Welt der emotionalen Kreaturen entlässt.
Bleibt ein Album, das den schwierigen Spagat zwischen musikalischem und lyrischem Anspruch mit links hinbekommt und den Hörer auf eine emotionale Achterbahnfahrt schickt. Freunde von Bands wie MARILLION, IQ, JADIS und SPOCK'S BEARD sollten hier unbedingt reinhören.
Ich warte gespannt auf Part zwo.
Anspieltipps: Well Outta That, Julia, Therapy, Gone
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk