THOSE DAMN CROWS - God Shaped Hole
Mehr über Those Damn Crows
- Genre:
- Modern Rock / Alternativet
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Earache Records
- Release:
- 11.04.2025
- Dancing With The Enemy
- Glass Heart
- Fake
- Dreaming
- Let's Go Psycho
- No Surrender
- The Night Train
- Turn It Around
- Spit & Choke
- Still
Besser als der Vorgänger, der Biss der Anfangstage fehlt aber erneut ...
Nach anfänglicher Begeisterung, die durch das tolle Album "Point Of No Return" ausgelöst wurde, kühlte meine Zuneigung zu den britischen Modern-Rockern THOSE DAMN CROWS mit dem letzten Werk "Inhale/Exhale" doch etwas ab. Ja, die Scheibe war mir vor zwei Jahren noch immer sieben Zähler wert, doch irgendwie werde ich auch mit etwas mehr Abstand das Gefühl nicht los, dass der Fünfer aus Wales etwas zu sehr auf Charterfolge gezielt und dabei die ungezügelte Rock-DNA aus den Augen verloren hat, welche die Band für mich überhaupt erst so interessant gemacht hat. Angesichts des neuen Langspielers "God Shaped Hole" stellt sich da natürlich die Frage, ob der Kurs der Vorgängers fortgesetzt wird, oder ob die verfluchten Krähen nun doch wieder in kantigere Fahrwasser zurückgekehrt sind.
Nun, 'Dancing With The Enemy' macht trotz des mainstreamigen Titels musikalisch an erster Stelle der Trackliste schon einmal Hoffnung. Klar, die Strophe ist auch hier sehr auf Poppigkeit gebürstet, aber sobald im Refrain die härteren Gitarren das Zepter übernehmen, kommt doch ein gewisses BLACK STONE CHERRY- und SHINEDOWN-Gefühl auf, das mir durchaus gut gefällt. Da die Hookline auch noch hervorragend komponiert und umgesetzt ist, macht das die Nummer zu einem echten Volltreffer, der mich doch wirklich hoffnungsvoll stimmt, dass die Glanztaten von "Point Of No Return" nicht gänzlich unerreichbar sind. Die Amerikaner SHINEDOWN bleiben auch danach für 'Glass Heart' eine gute Referenz, denn mit seinem beschwingten Up-Tempo-Rock und einem erneut sofort zündenden Refrain könnte der Song auch locker von einem der jüngeren Werke aus der Feder von Brent Smith und seinen Mitstreitern stammen.
Auch wenn damit der Beginn der Scheibe sehr unterhaltsam ausfällt und mit 'Fake' noch ein weiterer überraschend grooviger Volltreffer nachgelegt wird, schleichen sich mit zunehmender Spielzeit wieder die Bedenken ein, die mich auch schon beim direkten Vorgänger umgetrieben haben. Die Country-Note von 'Dreaming' oder aber auch die etwas zu zahm geratenene Ballade 'The Night Train' lassen mich nämlich wieder überraschend kalt. Wobei hier weniger die ruhige Ausrichtung der Songs den Ausschlag gibt, sondern eher die Produktion den Störfaktor markiert, die bewusst die Keyboards und Vocals in den Vordergrund und die wenigen vorhandenen härrteren Gitarrentöne in den Hintergrund stellt und damit zumindest für mein Ohr zu viel Mainstream-Tauglichkeit mitbringt. Klar, den gleichen Kritikpunkt könnten wir auch bei den bereits genannten Kollegen SHINEDOWN anbringen, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass THOSE DAMN CROWS für mich weiterhin den größten Pluspunkt des eigenen Bandsounds aus den Augen verlieren, der in der Kombination aus wuchtigem Rock und prägnanten Hooklines lag und auch immer noch liegt, wenn die Jungs sich etwa in 'No Surrender' einmal trauen, auf diese Kombination zu setzen und die Produktion nicht alles mit so viel Pop-Zuckerguss überzieht.
So landet "God Shaped Hole" in meinem persönlichen Ranking dann auch wieder deutlich hinter "Point Of No Return". Trotzdem gibt es mit 7,5 Zählern einen halben Punkt mehr als beim Vorgänger, denn auch wenn mir weiterhin teilweise zu zahm und glattpoliert agiert wird, hat das neue Album deutlich mehr Hits und markante Refrains im Gepäck als "Inhale/Exhale", weshalb die Formkurve insgesamt dann doch nach oben zeigt. Solltet ihr euch also generell mit dem Schritt hin zu mehr Mainstream angefreundet haben, sollte euch auch "God Shaped Hole" durchaus gut munden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs