THREAT - Heaven To Overthrow
Mehr über Threat
- Genre:
- Modern Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Voice Music
- Intro
- Headswitch
- Out Of Sight, Out Of Mind
- Heaven To Overthrow
- Deadman
- ready
- Alone Once Again
- My enemy
- Scars
- 15 Years
- One Man Stand
- From Sunset To Sunrise
- Moving On
Brasiliens Antwort auf die kanadische Mainstream-Rock-Szene
HAREM SCAREM, 3 DOORS DOWN, NICKELBACK... Es sind eigentlich immer die gleichen namen, die ins Gespräch kommen, wenn eine Mainstream-Rock-Band härtere Grooves mit feinen Melodien, druckvollen Rhythmen und forderndem Gesang mischt, und aus unerfindlichen Gründen ist die Herkunft dieser Combos zumeist auch unmittelbar mit einem bestimmten Ahornblatt verknüpft. Das Bauchgefühl sagt deshalb auch ganz klar, dass THREAT ebenfalls nördlich der Niagarafälle ihre Ursprünge haben müssen, was sich bei einem näheren Blick in die Biografie jedoch als Trugscluss erweist. Dennoch: Diese Brasilianer haben durchaus Qualitäten, mit denen man den großen Markt knacken könnte. Wäre da nicht ein kleiner Haken...
Letzterer ist nämlich genau derjenige, dass THREAT insgesamt viel zu gleichförmig komponieren. Auf der neuen Scheibe "Heaven To Overthrow" geizt das Quartett zwar keinesfalls mit potenziellen Hits und Ohrwürmern, jedoch lässt sich schon nach der Hälfte der Zeit eine klare Masche herausfiltern, die leider immer deutlicher zum Schema F des Songwritings avanciert. Dabei beginnen die Südamerikaner ziemlich dynamisch und streuen sogar Core- und Crossover-Elemente in ihren Sound ein. 'Out Of Sight, Out Of Mind' zum Beispiel ist richtig deftiger Tobak, wohingegen der Titelsong auch aus der CLAWFINGER-Feder hätte stammen können. Dem stehen mit 'Deadman', 'Ready' und 'Headswitch' Kompositionen gegenüber, die jede amerikanische College-Radio-Station mit Kusshand aufnehmen würde, weil hier einfach nur schnörkellos und auf den Punkt gerockt wird, gleichzeitig aber auch eine prima Hookline verankert wurde. THORNLEY, im Übrigen ebenfalls in Kanada ansässig, kommen hier sofort ins Gerede, da der Aufbau von Chorus und Strophen bei THREAT fast identisch abläuft.
Aber der Unterschied besteht nun mal darin, dass die Brasilianer in den letzten Zügen von "Heaven To Overthrow" rein gar nix mehr riskieren und man sich immer mehr hinter dem gleichen simplen Schema versteckt. Die Refrains von 'One Man Stand' und 'From Sunset To Sunrise' geben dem Ganzen zwar noch eine gewisse Rechtfertigung, jedoch hat sich die Band bis hierhin schon einen Teil der anfänglichen Frische genommen. Es klingt ganz schnell routiniert und gezwungen, so dass selbst die Dynamik in Tracks wie 'Scars' und 'Moving On' nicht mehr viel herausreißen kann - und das, wohl gemerkt, obwohl die Songs an sich wirklich gut sind. Doch das Gesamtpaket lässt im letzten Drittel schlichtweg zu wenig Abwechslung zu, so dass "Heaven To Overthrow" trotz guter bis sehr guter Anlagen alle Chancen auf einen Dauerbrenner verspielt. THREAT haben definitiv ein gutes Album mit vielen guten Songs abgeliefert - aber eben keine Platte, die aufgrund dessen auch Langzeitpotenzial besitzt. Und das ist bei den Anlagen schon ziemlich seltsam!
Anspieltipps: Alone Once Again, Deadman, Out Of Sight, Out Of Mind
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes