THROUGH YOUR SILENCE - The Zenith Distance
Mehr über Through Your Silence
- Genre:
- Melodic Death Metal / Deathcore
- ∅-Note:
- 2.50
- Label:
- Twilight-Vertrieb (twilight)
- Release:
- 03.06.2011
- Obscurity Unveiled
- Nameless Clouds
- Ablaze The Psalms
- Mind Collapses
- A Distant Reflection
- Worthless
- Through The Mouth Of This Crater
- Sinful Centuries
- Dead Existence
- Thier Portraits Forever
Selten so geweint.
Also manchmal kommt es knüppeldick. Da steht bei THROUGH YOUR SILENCE doch tatsächlich dabei, es handle sich um "Death/Black/Prog Metal". Selten so geweint! Dieser akustische Dünnpfiff hat weder etwas mit Death, Black noch mit Prog am Hut. Schon nach wenigen Sekunden fängt "The Zenith Distance" unsäglich an zu nerven. Track eins 'Obscurity Unveiled' enthüllt, dass diese Obskurität maximal etwas mit billigem Dark Metal, einfallslosem Deathcore und Möchtegern-Technical-Metal gemein hat. Also ein Trio Infernale, wenn man so will. Nur dass dieser Dreck völlig zahnlos ist und niemandem gefährlich wird.
Der dröge Symphonic-Brei, den man immer wieder beimischen muss, wurde wohl aus dem Giftmüllcontainer von CRADLE OF FILTH geklaut. Aber auch das rettet den Sound nicht. Das Trigger-Drum, die pseudo-brutalen Riffs und der Gesang, der bei allem versagt, was er versucht zu kopieren, ist geradezu unhörbar. Es ist kaum auszuhalten, wenn Sänger Daniele meint, er könnte growlen, shouten oder clean trällern. Das Ergebnis ist immer das Gleiche: die letzte Mahlzeit möchte vorzeitig den Magen verlassen.
Paradebeispiel für einen solchen Bastard ist 'Mind Collapses'. Denn zumindest der Titel stimmt, der Verstand steht hier wirklich vorm Kollaps. Dröge, langweilig und so mitreißend wie ein Eimer ranzige Buttermilch, erzürnt diese uninteressante Mischung jeden Freund der gepflegten Extreme-Metal-Unterhaltung. Wahrscheinlich geht es der Band da ähnlich, man holt mittendrin erneut die Orchester-Keule heraus und gönnt dem Hörer beim Erreichen der Halbzeit eine symphonisch-instrumentale Pause. Das ist wirklich noch das Highlight auf der Platte, denn im Anschluss kommt ein ruhiger und ziemlich lahmer Song. 'Worthless' ist tatsächlich wertlos und dümpelt im Abwasser von Nu Metal und Melodic-Metalcore herum. Der Aufbau ist unglaublich uninteressant und plätschert einfach nur so vor sich hin. Exakt dasselbe ist auch die Zusammenfassung von 'Through The Mouth Of This Crater'. Ein völlig standardisierter Trendcore-Track von der Stange.
Wie zum Teufel schafft man es, so gleichförmige Riffs zu schreiben, ohne sich selbst nach dem tieferen Sinn davon zu fragen? Besonders, da auch die letzten Reste Individualität Richtung Album-Ende gänzlich verloren gehen. Wurde da etwa irgendwann nur noch Füllmaterial geschrieben, um die Scheibe voll zu kriegen? Zuzutrauen wäre es diesen Italienern.
Auch der letzte ernsthafte Titel bestätigt eher diese Annahme. So erweist sich 'Dead Existence' als weitere überflüssige Erscheinung im Modern-Metal-Universum.Wenigstens bekommt man mit 'Their Portraits Forever' zum Ausklang noch ein schönes Outro vorgesetzt, das - ähnlich wie das Zwischenspiel - ein orchestrales Instrumental ist.
Deswegen ist mein abschließender Tipp an die Mailänder auch, dass sie vielleicht die Stilrichtung wechseln und lieber romantische Kammermusik spielen sollten. Immerhin gehen die beiden Orchester-Stücke gut ins Ohr und bereiten das meiste Hörvergnügen, was von diesem Modern-Metal-Alptraum "The Zenith Distance" ansonsten nicht behauptet werden kann.
THROUGH YOUR SILENCE mischen auf unheilige Weise Dinge zusammen, die nicht zusammen gehören. Denn Dark-Metalcore ist nun wirklich das letzte, was die Musikwelt jetzt noch braucht.
- Note:
- 2.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner