THULCANDRA - Ascension Lost
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2015
Mehr über Thulcandra
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 30.01.2015
- The First Rebellion
- Throne Of Will
- Deliverance In Sin And Death
- Demigod Imprisoned
- Interlude
- Exalted Resistance
- The Second Fall
- Sorrow Of The One
- Ascension Lost
- Outro
Hier liegt definitiv zu wenig Schnee für dieses Album
Tja, was soll man zu THULCANDRAs drittem Werk "Ascension Lost" groß sagen? Jeder weiß doch schon vorher Bescheid und der Job des Kritikers wird obsolet. Das ist natürlich auch ein gutes Zeichen für eine solche Band, dass sie vier Jahre nach ihrem letzten Album noch in guter Erinnerung ist. Und sich ausgerechnet bei diesem Projekt über Plagiat hier und Kopie da aufzuregen, würde am Ziel vorbei gehen. Nach wie vor wird den alten Heroen des schwedischen Melodic Death/ Black Metal gehuldigt, allen voran DISSECTION und das so, wie es keine zweite Band heute hinbekommt.
"Ascension Lost" ist alles, was im einmal mehr großartigen Necrolord-Cover zum Ausdruck kommt: Kalt bis eisig, melancholisch, düster und gleichzeitig von subtiler Schönheit und einer gewissen Eleganz. Technisch ist das Quartett nach wie vor unangreifbar, selbst nach dem Abgang Seraphs, der bis letztes Jahr hinterm Schlagzeug saß und mit seinen Aktivitäten bei DARK FORTRESS und anderen ausgelastet gewesen sein dürfte. Als Ersatz konnte man sich Erebor verpflichten, der jüngst auch bei SECRETS OF THE MOON einstieg, was wohl genug der Referenz ist. Gleiches gilt für die Gitarrenfraktion, deren Vorstand Steffen Kummerer (OBSCURA) erstens das passende Organ für derlei Musik mit sich bringt und zweitens, seiner Hauptband entsprechend, ein beschlagener Gitarrist ist, wodurch die Soli schon etwas virtuoser und häufiger ausfallen, als z.B. bei DISSECTION.
Ich weiß nicht genau, wie hoch die künstlerischen Ambitionen der Mitglieder in Sachen THULCANDRA gesteckt sind und in Anbetracht der Qualität ihrer Hauptbands nimmt dieses Nebenprojekt wohl den Status eines reinen Liebhaber-Projekts ein. Dementsprechend stellt sich weniger die Frage, wie sehr man sich lösen kann von etwaigen Vorbildern und etwas Neues schafft, sondern, wie gut man dem Stil des Vorbilds entsprechen kann. Und da wir es hier mit sehr fähigen Musikern zu tun haben, wird der Hörer mit einem homogenen, stilsicheren Album bedient, das trotz der gehörten 20 Jahre auf dem harmonischen Buckel nie langweilig wird.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Christian Schwarzer