THUNDER - Wonder Days
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2015
Mehr über Thunder
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Earmusic (Edel)
- Release:
- 13.02.2015
- Wonder Days
- The Thing I Want
- The Rain
- Black Water
- The Prophet
- Resurrection Day
- Chasing Shadows
- Broken
- When The Music Played
- Serpentine
- I Love The Weekend
Welcome back!
Als vor etwas mehr als sechs Jahren die Briten THUNDER ihren Abschied mit einem "Bang!" einläuteten und in 2009 sich dann endgültig von der Musikbühne verabschieden wollten, war mir eigentlich bereits klar, dass dies nicht der letzte Donner sein würde, der hier verhallt. Immerhin machen vier der fünf bereits mindestens seit 1989 gemeinsam Musik, während Bassist Chris Childs "erst" seit 1996 dabei ist. Und für die Rente sind Danny Bowes, Luke Morley & Co. einfach noch zu jung.
Und da THUNDER nicht nur wegen früher Großtaten wie "Backstreet Symphony" und "Laughing On Judgement Day", sondern auch wegen den brillanten, neueren Werken "Shooting At The Sun" und "The Magnificient Seventh!", bei mir hoch im Kurs steht und live immer wieder mitreißende Performances bietet, bin ich natürlich hochgespannt auf die "Wonder Days".
Der einleitende Titeltrack verspricht dann auch Großes. Satter Groove, die Reibeisenstimme von Danny Bowes, ein herausragender Refrain: das ist erstklassiger, britischer Hard Rock wie man ihn eben von THUNDER kennt. Allerdings kann dieses Niveau auf Albumlänge nicht ganz gehalten werden.
Die "Wonder Days" wirken sehr entspannt, die Atmosphäre ist laid-back, hart rockende Ausbrüche halten sich im Vergleich zu den Vorgängerwerken doch zurück. Songs wie 'Loser', 'Last Man Standing' oder 'Amy's On The Run' sucht man daher vergeblich. Das hat vor allem zur Folge, dass es ein bisschen an Abwechslung mangelt.
Dennoch gibt es natürlich auch hier neben dem Titeltrack noch einige herausragende Nummern zu hören. 'Resurrection Day' und vor allem 'When The Music Played' sind zwei packende Rocker mit jeweils großartiger Hookline. Letzterer überrascht zudem mit einem Boogie-Part. Sehr fein.
Auffällig ist zudem, dass das Werk insgesamt etwas Anlauf braucht. Wo Bands, die in der Tradition von AC/DC und WHITESNAKE musizieren, oftmals schnell ins Ohr gehen und noch schneller wieder aus dem Hirn verschwinden, fräsen sich bei diesen Könnern die einzelnen Songs nur langsam, dafür aber sehr viel nachhaltiger ins Kleinhirn. So ist es mir schon vor mehr als zehn Jahren mit "Shooting At The Sun" gegangen, das heute eines meiner liebsten THUNDER-Alben ist. Von daher besteht mehr als berechtigte Hoffnung, dass sich hier eine größere Liebesbeziehung erst noch anbahnt.
Bis dahin bleibt zu hoffen, dass der Fünfer dann demnächst auch auf Tour geht, denn auf der Bühne ist die Truppe beinahe unschlagbar.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk