THUNDERSTONE - Apocalypse Again
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2016
Mehr über Thunderstone
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 01.04.2016
- Veterans Of The Apocalypse
- The Path
- Fire And Ice
- Through The Pain
- Walk Away Free
- Higher
- Wounds
- Days Of Our Lives
- Barren Land
Zurück zu alter Stärke
Das neue Album der Finnen THUNDERSTONE zeigt mir, dass ich langsam alt werde. Warum? Nun jetzt gehöre auch ich zu den Menschen, die bei einer Reunion einer Band darüber berichten können, wie viel besser sie doch früher war und die tatsächlich auch bei jenen frühen Großtaten zugegen waren und sie sich nicht nur über das Internet angelesen haben.
Denn ja, ich habe THUNDERSTONE zu Beginn ihrer Karriere mehrfach live gesehen und das selbstbetitelte Debüt und das Karrierehighlight "The Burning" jeweils bei Veröffentlichung erworben. Nur mit dem Nörgeln muss ich mich wohl noch bis zu einer anderen Reunion gedulden, denn "Apocalypse Again" ist durch und durch toll geworden und knüpft nahtlos an die starken Alben der ersten Bandphase an.
Das bedeutet, dass man neun starke melodische Metalsongs präsentiert bekommt, die trotz großzügigem Keyboardeinsatz einen Grundhärtegrad nicht unterschreiten und die von dem zurückgekehrten Sänger Pasi Rantanen brillant gesungen werden. Natürlich klingt das alles durch und durch finnisch, im STRATOVARIUS- und SONATA-ARCTICA-Sinne, aber THUNDERSTONE hat durch den rauheren Gesang und die druckvollen Gitarren einen ganz eigenen Sound, der auf "Apocalypse Again" so präsent ist, dass man kaum glauben mag, dass die Band zwischendurch nicht da war.
Und dennoch hat sich etwas bei THUNDERSTONE geändert, was vielleicht auch nur eine logische Fortsetzung der Bandentwicklung ist: Das Grundtempo, das im Opener 'Veterans Of The Apocalypse' noch flott ist, wird im Albumverlauf eher im Mittelfeld gehalten und deutlich rockigere Elemente haben sich in den Sound geschlichen. Die großen Refrains kommen natürlich vor allem Pasi zugute, der immer wieder an Jorn Lande erinnert und dessen Alben mit MASTERPLAN als gute Referenzwerke erscheinen lässt.
Auch die mittlere Phase von NOCTURNAL RITES mit Alben wie "New World Messiah" ist ein guter Vergleich zu "Apocalypse Now" und alle, die mit diesen Alben etwas anfangen können, sollten das Album unbedingt auf dem Einkaufszettel vermerken, während auch jene, die die oben genannten Bands und Alben nicht kennen, aber melodischen Heavy Metal mit exzellentem Gesang und tollen Melodien mögen, hier unbedingt reinhören sollten. Denn in puncto Songwriting und gerade bei den Gesangsmelodien spielt THUNDERSTONE auch nach der Rückkehr klar in der Champions League.
Doch leider erreichen noch nicht alle Songs das Niveau von "The Burning" und zum Ende hin schleicht sich ein leichter Abfall in der Begeisterung ein. Das ist dann auch der Grund, warum "Apocalypse Again" an der Schwelle zwischen gutem und sehr gutem Album hängen bleibt und ich doch ein bisschen nörgeln kann: Denn ja, THUNDERSTONE war schon mal besser. Was aber nichts daran ändert, dass die Band schon wieder sehr gut ist und ich mich sehr freue, sie wieder auf der Metal-Bühne begrüßen zu können.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst