THUNDERSTONE - Dirt Metal
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2010
Mehr über Thunderstone
- Genre:
- (Power) Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Steamhammer (SPV)
- Release:
- 21.05.2010
- Rebirth
- I Almighty
- Dirt Metal
- Blood That I Bleed
- Star
- Ghosts Of Youth
- Counting Hours
- Dodge The Bullett
- Deadlights
- At The Feet Of Fools
- Suffering Song
Dreckiger Metal ohne Widerhaken...
THUNDERSTONE sind schon eine Hausmarke im melodiösen Power Metal. Allerdings entwickelten sich die Nordmänner im Laufe ihrer Historie immer mehr von den leichtläufigen und speedigen ear catchern weg, hin zu dynamisch fetten Brettern, die nicht unbedingt im HELLOWEEN/GAMMA RAY-Kielwasser schwimmen wollen. So auch "Dirt Metal", der neueste Streich THUNDERSTONEs. Klar spürt man noch immer die Nähe zum klassischen Power, aber singalongs bleiben genauso aus wie happy Melodien aus der Mottenkiste. Gott sei's gedankt.
So beginnt "Dirt Metal" mit dem nach vorne preschenden 'I Almighty', das am tragischen Ende Erinnerungen an good old SAVATAGE schwängert. Der Titeltrack stampft stoisch durch den Morast, sägt förmlich, bretthart inszeniert, an den Synapsen. Der Refrain ist allerdings wenig einprägsam, leider. Dennoch ein fetter Rocker. 'Blood That I Bleed' säbelt fast in Zakk-Wylde-Manier und erinnert nicht selten an BLACK SABBATH-Zeiten, in denen Tony Martin noch das Mikro geschwungen hat. 'Star' wird schnell, irre geshoutet, ungewöhnlich für diese Band. 'Ghosts Of Youth' killt einmal mehr auf einem wirklich brachial stampfenden Rhythmuskorsett. Melodiös, rhythmisch akzentuiert, spannend konzipiert. Sehr gut, weil auch noch mit einem geilen Refrain gekrönt.
'Counting Hours' ist etwas langweilig geraten, obwohl die Nummer gut gesungen ist. Es passiert aber reichlich wenig. Verzichtbar. 'Dodge The Bullet' fährt dann richtig die Krallen aus. Die Doublebass rotiert, die Keys ächzen, die Äxte qualmen. Dezente Strophe, explodierende Interlude, detonierender Refrain, der allerdings rhythmisch gedrosselt das Geschehen kippt. Sehr experimentell strukturiert. 'Deadlights' ist langsam, dreckig, schwermütig und dennoch eine der eingängigsten Nummern auf "Dirt Metal". Vielleicht ist der Refrain im Vergleich zur walzenden Strophe ein wenig zu "happy".
'At The Feet Of Fools' ist einmal mehr akzentuiert gepushter Power Metal ohne Überraschungen. Hart, im Refrain um orientalische Einflüsse erweitert, die den roten Faden, wenn auch nicht wirklich nicht schlecht inszeniert, nicht zu Ende stricken kann. Zwiespältig. Das abschließende 'Suffering Song' bringt dann über acht Minuten die Scheibe auf den Punkt. Sehr gutes Fundament, gute Ideen, bemüht um Eigenständigkeit. Das gelingt über weite Strecken, bleibt aber auch oftmals beliebig und wenig spannend.
"Dirt Metal" ist nicht wirklich schlecht, druckvoll und fett produziert. Aber über die Spielzeit hinweg kann mich die Scheibe nicht überzeugen, auch nicht durch die unbestrittene Qualität der Musiker und des Sängers. Deshalb eine gute Note mit jeder Menge Luft nach oben.
Anspieltipps: 'I Almighty', 'Blood That I Bleed'
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Alex Straka