THUNDERSTONE - Thunderstone
Mehr über Thunderstone
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Let The Demons Fee
- Virus
- World's Cry
- Me, My Enemy
- Will To Power
- Weak
- Eyes Of A Stranger
- Like Father, Like Son
- Voice In A Dream
- Spread My Wings
STRATOVARIUS-Fans hergehört! Da das neue Album der beiden Timos noch ein Weilchen auf sich warten lassen wird, kommt mit THUNDERSTONE das Pflichtprogramm für alle melodiebewussten Metaller, die hohen Männerstimmen, verspielten Soli und Mitsingrefrains nicht abgeneigt sind. Der Vergleich mit STRATOVARIUS bleibt auf "Thunderstone" die gesamte Zeit über bestehen und auch Parallelen zu den good old HELLOWEEN, sowie neueren Vertretern des melodischen Metalls, wie zum Beispiel SONATA ARCTICA, lassen sich problemlos ziehen. Im Gegensatz zu letztgenannten haben THUNDERSTONE die Restimpressionen aus der Kindergartenzeit jedoch deutlich besser verdaut und kredenzen dem Hörer eine gereiftere, um nicht zu sagen erwachsenere Musik, ohne auf die im Melodic Metal-Genre obligatorische Eingängigkeit zu verzichten.
Zwar kann Sänger Pasi Rantanen weder das Niveau eines Kotipelto und schon gar nicht das eines Kiske erreichen, durch eine angenehme Stimme und das nötige Feeling, auf übertriebens Gejaule zu verzichten, ergattert sich der Gute auf "Thunderstone" jedoch einige Bonuspunkte. Mit einer hochkarätigen Bandbesetzung und der fettesten Produktion, die man einer derartigen Scheibe überhaupt wünschen kann, strahlen THUNDERSTONE wie ein Stern am derzeit etwas blass und öde wirkenden Melodic Metal-Firmament. Bratende, druckvolle Gitarren und ein arschtightes Drumming mit wunderschön flappender Bassdrum lassen selbst Tralala-Passagen wie die pure, stahlharte Glorifizierung des Metals wirken.
Zugegebenermaßen erwartet den Hörer mit diesem selbstbetitelten Debut kein unantastbares Götteralbum, an dem jegliche Kritik ohne weiteres abprallt. THUNDERSTONE sind keineswegs frei von allzu vorhersehbaren Parts und übertriebenen, auf möglichst viel Melodie getrimmten Gesangseinlagen. Doch bleiben diese Ausrutscher im definitiv akzeptablen Rahmen und dürften lediglich bei den Melodic Metal-Hassern unter uns einen Würgreiz auslösen.
Insgesamt betrachtet verschmelzen die zehn angenehm differierenden Songs zu einem Werk, das aus einigen Höhepunkten ("Let The Demons Free", "Eyes Of A Stranger", "Spread My Wings"), guten Songs ("Virus", "Weak"), sowie ein wenig Durchschnittsware besteht ("Voice In A Dream", "Will To Power").
Fazit: Hätten THUNDERSTONE es geschafft, nur Songs mit der Klasse eines "Eyes Of A Stranger" auf dieses Album zu bringen, so hätten sie unumgänglichen Anspruch auf den Titel "Melodic Metal-Album des Jahres", gegen das auch alle AVANTASIAs dieser Welt erst einmal anstinken müssten. Durch das nicht kontinuierlich gehaltene Niveau verliert "Thunderstone" zwar an Punkten, ist aber immer noch ein Muss für all diejenigen, die mit STRATOVARIUS und Konsorten etwas anfangen können.
Anspieltipps: Eyes Of A Stranger, Spread My Wings
- Redakteur:
- Christian Debes