THUNDERSTORM - Sad Symphony
Mehr über Thunderstorm
- Genre:
- Epic-Doom
- Ascension
- Dark Knight
- Time
- The Rite
- Sphere Of Mine
- Vision Of Death
- The Prophecy
- Sad Symphony
- Faded Memory
Mit dem Doom-Metal ist das so eine Sache: Oftmals werden Veröffentlichungen, die eigentlich in diesen Bereich gehören, gerne als „Langsamer Melodic-Metal" oder „Dark Metal" angepriesen, oder es heisst einfach, das Genre sei schon längst tot. Fast, denn seit dem Abtreten von CANDLEMASS hat es bisher keine Combo, von MEMORY GARDEN mal abgesehen (die mit „Mirage" aber heutzutage doch sehr Powermetal-lastig zur Sache gehen), geschafft, in die Fußstapfen der Urväter BLACK SABBATH zu treten. Und SOLITUDE AETURNUS haben seit ihrem Meilenstein ‘Downfall’ auch nichts gescheites mehr auf die Beine gestellt.
Aber totgesagte leben ja bekanntlich länger: Kaum hat das neue Millenium begonnen, so taucht praktisch aus dem Nichts eine italienische Band namens THUNDERSTORM auf, deren Debutalbum „Sad Symphony" allen Doomstern dieser Welt den Mund wäßrig machen wird. Richtig gehört, aus dem Land, das bisher hauptsächlich für Melodischen Powermetal berühmt und in letzter Zeit auch berüchtigt ist.
Sänger Fabio Bellan singt aber glücklicherweise ohne südländischen Akzent, und dass man auch musikalisch sehr Italia-untypisch zu Werke geht, dürfte angesichts der Einleitung klar sein.
Mit dem eigentlichen Opener ‘Dark Knight’ zeigt das Trio, wie gut man seine Hausaufgaben gemacht hat: Schleppend, jedoch nie langweilig, sehr melodisch und doch teils auch melancholisch-monoton klingen THUNDERSTORM, wobei Fabio stimmlich eine Menge mehr zu bieten hat als Ozzy, bei Weitem nicht nur im düsteren Bereich - und siehe da, die dezenten moderneren, sehr melodischen Anleihen stehen dem Epic-Doom-Konzept wunderbar! Keine Angst, es handelt sich bei „Sad Symphony" nicht um einen halbherzigen Versuch, frischen Wind in ein fast totes Genre zu bringen - nein, vielmehr zeigen die Italiener, an welchen Zutaten es bisher gemangelt hat. Denn reine Reproduktion ist stinklangweilig, auch wenn Doom teilweise auch von der bereits angesprochenen Monotonie lebt.
Das überlange ‘The Rite’ dürfte nun wirklich alle Zweifel beseitigen, denn hier wird kräftig die Doom-Keule geschwungen: Fettes Riffing, ein neunminütiger Soundteppich, den man gar nicht mehr verlassen möchte, vielseitiger Gesang und ein Groove, der fast schon SIX FEET UNDER Konkurrenz macht.
‘Sphere Of Mine’ ist ein Stampfer, den auch BLACK SABBATH nicht besser hätten hinbekommen können - Voilá, der Doom lebt wieder. Bleibt zu hoffen, dass die sympathischen Südländer nicht wie MEMORY GARDEN in andere stilistische Bereiche abrutschen und mit diesem starken Album dem Doom-Genre auf längere Sicht wieder mehr Leben einhauchen können.
Anspieltipps: The Rite, Sphere Of Mine, Sad Symphony
- Redakteur:
- Rouven Dorn