THURISAZ - Scent Of A Dream
Mehr über Thurisaz
- Genre:
- Atmospheric Black/Death
- Label:
- Shiver Records
- Release:
- 30.04.2008
- A Timeless Flame
- Scent Of A Dream
- Years Of Silence
- When Images Are Fading
- Anno Viroviacum
- Endless...
- Years Of Silence (Acoustic)
Dass man einer abgenuckelten Stilrichtung wie dem melodischen Black Metal doch noch ein paar neue Seiten abgewinnen kann, zeigen THURISAZ aus Belgien. Dabei zeichnet sich "Scent Of A Dream" nicht gerade durch eine "schneller-und-härter"-Ausrichtung aus, ganz im Gegenteil. Es dominieren harmonische und atmosphärische Songstrukturen und es wird ein hoher Grad an Eingängigkeit erreicht. Bei Extrem-Black-Metallern, die auch bei Bands wie DIMMU BORGIR verächtlich abwinken, ist damit natürlich kein Blumentopf zu gewinnen. Wer sich jedoch an atmosphärischen und sehr melodischen Klängen nicht stört, dürfte hier voll auf seine Kosten kommen.
Schon der Opener 'A Timeless Flame' mit seinen über sieben Minuten Spielzeit zeigt das ganze Potenzial von THURISAZ. Der Titeltrack klingt am Anfang wie ein NIGHTWISH-Song zu "Wishmaster"-Zeiten mit Black-Metal-Gekeife, danach wird es zunächst deutlich härter und schließlich klingt der Song im Midtempo mit packenden Melodien und einem zwischen Growling und Clean Vocals wechselnden Gesang, der einen frösteln lässt, aus. Noch ein Stück ruhiger geht es bei 'Years Of Silence' zu, das komplett mit Cleanvocals daherkommt, wobei dieser sehr atmosphärische Song eine ganz spezielle Magie entfacht und stellenweise sogar an ANATHEMA erinnert. Ohne jetzt alle Songs auseinandernehmen zu wollen, sei noch darauf verwiesen, dass die Mischung aus melodischen Black-Metal-Hämmern und sehr ruhigen Parts ausgezeichnet funktioniert. THURISAZ haben sich und ihren Stil gefunden und klingen tatsächlich nicht so austauschbar wie viele andere Kapellen.
Man geht sehr variabel zu Werke und bis auf 'When Images Are Fading' sind die Songs recht lang und ausladend ausgefallen. Besonders die ersten beiden Stücke sind kompositorisch erste Klasse. Auch die kristallklare Produktion trägt das ihre zu einem starken Album bei. Das ständig präsente Keyboard wirkt zwar nicht nervig, dennoch hätte man den Anteil ein wenig runterschrauben können.
Insgesamt ist "Scent Of A Dream" schon ein kleines Meisterwerk, bei dem es zwar nicht pausenlos an allen Ecken und Enden knallt und kracht, aber das mit einer packenden Atmosphäre und sehr eingängigen, harmonischen Kompositionen glänzt. Nach drei Demoscheiben ist es gerade mal das Debütalbum der Belgier und hoffentlich können sie auf kommenden Outputs an diese Leistung anknüpfen.
Anspieltipps: A Timeless Flame, Scent Of A Dream
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer