THY CATAFALQUE - Rengeteg
Mehr über Thy Catafalque
- Genre:
- Progressive Metal / Dark Metal / Folk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Season of Mist (Soulfood)
- Release:
- 11.11.2011
- Fekete Mezök
- Kel Keleti Szél
- Trilobita
- Kö Koppan
- Vashegyek
- Holdkomp
- Kék Ingem Lobogó
- Az Esö, Az Esö, As Esö
- Tar Gallyak Végül
- Minden Test Fü
Schwere Kost aus den einzelnen Schnittstellen der düsteren Genres.
Avantgarde? Black Metal? Folk? Neo-verproggter Düsterstoff? Die Zutaten, aus denen THY CATAFALQUE-Alleinunterhalter Támas Kátai seine musikalische Suppe zusammenbraut, sind relativ vielschichtig und finden auch auf dem aktuellen Album "Rengeteg" keinen wirklichen Konsens. Der ungarische Multiinstrumentalist pendelt zwischen den einzelnen Stilen, scheint weiterhin keine lineare Einigung mit sich und seiner Stilistik zu finden, bleibt aber wenigstens einer der bedeutsamsten Prämissen treu: Anspruchsvoll soll es schon sein, was unter dem Banner seines Projekts aus den Boxen schallt!
"Rengeteg" ist dementsprechend mal wieder ein ziemlich harter Brocken, der zwar immer wieder mit straighten, melodischen Passagen liebäugelt und somit auch gewissermaßen die Homogenität in der Schnittmenge der einzelnen Sub-Genres sicherstellt, doch alles in allem ist auch das neue THY CATAFALQUE-Album eine finstere Wundertüte, die nicht nur auf seiner Vielschichtigkeit aufbaut, sondern auch die kontrastreichen Stimmungen, die in den zehn Trackls vermittelt werden, effizient einsetzt, um am Ende Respekt und Anerkennung zu erhaschen.
Dabei scheint die Sache am Anfang noch relativ schlicht aufgebaut zu sein: 'Fekete Mezök' eröffnet mit straighten Black-Metal-Passagen und geht schließlich in einen wunderbaren Clean-Chorus über, der dem Projekt die Sicherheit für fabelhafte Hooklines mehr denn je zu attestieren vermag. Das nennt man dann wohl direkt mal Übersong! Doch je weiter die Platte fortschreitet, desto mehr unterschiedliche Mittelchen werden eingesetzt, um die Fülle an atmosphärischen Wechselspielchen zu unterstreichen. 'Trilobita' ist der erste gezielte Ausflug in den Folk-Bereich, jedoch von melancholischen Klangmustern ausgemalt. Und mit dem überlangen 'Vashegyek' setzt sich Kátai zwischen alle Stühle und kreiert ein wahrhaftiges Prog-Monster, dessen Übergänge zwar nicht immer voll und ganz schlüssig sind, welches seine epochale Wirkung jedoch keinesfalls verfehlt.
Leider flacht "Rengeteg" in der zweiten Hälfte ein bisschen ab, zumal die avantgardistischen Experimente hier auch merklich eingeschränkt werden. Das beschwörerische 'Holdkomp' mit seinem minimalistischen Elektro/Industrial-Einschlag ist ein klarer Ausfall, wohingegen die kaum divergierenden Arrangements der folkigen letzten Nummern dem Gesamtwerk schließlich ein Stück seiner Faszination rauben.
Nichtsdestotrotz ist "Rengeteg" ein kleines Meisterwerk, das vor allem Liebhaber der letzten BORKNAGAR-Alben und deren Ideengeber ICS Vortex antesten sollten. THY CATAFALQUE ist zwar kein Garant für Vollkommenheit und ununterbrochene Souveränität. Dafür jedoch ist das ungarische Ein-Mann-Projekt eine zuverlässige Quelle für innovativen und meist auch spektakulär überzeugenden Stoff!
Anspieltipps: Fekete Mezök, Vashegyek
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes