THYRGRIM - Monument
Mehr über Thyrgrim
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigen / www.myspace.com/thyrgrim
- Release:
- 01.04.2011
- Intro ( Sturmgesang Part 1 )
- Sturmgesang
- Zwielicht
- Des Lebens Zerfall
- Bare Döden
- Endzeit
- Zeit des Abschieds
- Bevor ich gehe ( Outro )
Mehr als nur der übliche Heiden-Black-Metal von der Stange
Deutscher Black Metal ist durch Bands wie ENDSTILLE, NOCTE OBDUCTA oder auch DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT in den letzten Jahren zu einer Qualitätsmarke gereift.
Auch über die eigenen Landesgrenzen hinaus, erreichen teutonsiche Kapellen einen gewissen Bekanntsgrad und spielen auch schon mal Gigs im Ausland.
Eine Band, die sicherlich auch das Zeug dazu hat, über unsere Grenzen hinaus bekannt zu werden, hört auf den Namen THYRGRIM, die mit "Monument" ihr nunmehr drittes Studiowerk vorlegen. Zwar hat man offiziell die Stilbezeichnung >Pagan Black Metal< abgelegt, weil nach eigener Aussage sich zu viele schlechte Musikanten von Wodhan berufen fühlen, den Ahnen zu huldigen. Dennoch beinhaltet auch die vorliegende Scheibe eindeutige Querweise auf das heidnische Subgenre. Das auffälligste Merkmal sind zu einem die deutschsprachigen Lyrics und zum anderen die vielen Akustik-Gitarren-Einschübe, die sich wie ein roter Faden durch das Album ziehen. Da lassen sich leicht Parallelen zu anderen nordischen Heiden-Truppen wie HELRUNAR oder auch OBSCURITY ziehen.
Jedoch haben die Duisburger eigentlich schon einen sehr eigenen Stil, der sich vom Szene-Wust abhebt. Schon ein Song wie 'Zeit Des Abschieds' sticht durch seine Atmosphäre und traurige Stimmung heraus. Hier wird das Thema des Liedes auch musikalisch wirklich gut vermittelt und die kreischenden, fauchenden Schreie von Frontmann Kain lassen den Song während der gesamten Spielzeit von etwa achteinhalb Minuten nicht langweilig werden. Ebenso verhält es sich mit den Überlänge-Hymnen 'Zwielicht' und 'Bare Döden' (der einzige Song der einen nicht-deutschen Titel hat), die zwar alle ähnlich aufgebaut sind, was aber nur bedingt stört. Denn irgendwie gelingt es dem Duo Sturmgeist und Kain (die einzigen ständigen Bandmitglieder) durch Tempowechsel und die angesprochenen Akustik-Einschübe immer wieder die Spannung hochzuhalten.
So eine musikalische Tiefe hat man bei einer deutschen Black-Metal-Band zuletzt bei LANTLÔS erlebt.
Daneben gibt es aber mit Liedern wie 'Des Lebens Zerfall' oder 'Endzeit' auch richtige Vorschlaghämmer, die ein wenig im Stile von NECROPHOBIC oder NIFELHEIM ordentlich reinhauen. Aber auch hier finden sich Midtempo-Stellen, die sich richtig gut in das Gesamtkonzept einfügen und stets schlüssig sind.
Das Outro 'Bevor Ich Gehe' zeigt die Band noch mal von einer etwas anderen Seite. Der Track schwankt zwischen rasanter, schwarzer Wut und tieftraurigen Doom-Momenten, um auf dem Punkt höchster Aggressivität plötzlich in Stille zu verhallen.
Zurück bleibt der Eindruck, dass das Album nur so an einem vorbeigerauscht ist. Die 45 Minuten Spielzeit vergehen wie im Flug und auch die längeren Lieder werden (wie schon erwähnt) keine Sekunde langweilig. Das einzige, was dem Album eine noch höhere Wertung verwehrt, ist die bereits angesprochene Tatsache, dass sich gewisse Motive und Songstrukturen stückübergreifend wiederholen. Gerade der Wechsel aus langsameren und schnellen Teilen nutzt sich auf Dauer etwas ab, auch wenn das insgesamt nur ein kleiner Minuspunkt ist. "Monument" ist (und hier ist auch wirklich mal keine Übertreibung den Waschzettel zu zitieren) "ein Denkmal des Kämpfens und Sterbens."
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner