TIGER MOTH TALES - A Visit To Oxfordshire
Mehr über Tiger Moth Tales
- Genre:
- Progressive Rock
- Label:
- White Knight Records / Just For Kicks Music
- Release:
- 04.11.2022
- The Mighty Fallen
- Feels Alright
- Tigers In The Butter
- Light
- Mad March Hare
- Blackbird
- The Ballad Of Longshanks John
- The Merry Vicar
- Toad Of Toad Hall
- A Visit To Chigwick
- Still Alive
Mal schnell bewährte Tigermottenkost auf der Bühne.
Endlich sind seit einiger Zeit wieder Konzerte möglich, und mit etwas Verzögerung erscheinen nun auch wieder richtige Livealben, die vor einem physisch anwesenden Publikum aufgenommen worden sind. Ein aktuelles Beispiel ist "A Visit To Oxfordshire" der TIGER MOTH TALES, nach einer Gewohnheit dieses Projektes ebenso wie die bisherigen Livemitschnitte benannt in Anlehnung an das Stück 'A Visit To Chigwick' vom Debüt "Cocoon". Auf der schmalen Seite der CD-Hülle steht zwar "Live In Oxfordshire", aber im Zweifel dürfte der Titel auf dem Frontcover maßgeblich sein.
Aufgenommen wurde die Scheibe beim Festival "Prog For Peart" im Juli dieses Jahres. Der kreative Kopf Pete Jones, der die TIGER MOTH TALES als Soloprojekt betreibt, wurde auf der Bühne von Gastmusikern an Gitarre, Bass und Schlagzeug begleitet. Was die Setliste betrifft, hat sich Pete Jones auf das Übliche verlassen. Der genannte Erstling "Cocoon" ist mit vier Stücken das am stärksten vertretene Album, und verglichen mit dem vorherigen Livealbum "A Visit To Zoetermeer" und der Livescheibe zum Studioalbum "Still Alive" weist der neue Mitschnitt sechs bzw. fünf Überschneidungen auf.
Pete Jones und seine Begleiter präsentieren den charakteristischen verspielten Prog Rock, der immer mal wieder einen typisch englischen Humor aufblitzen lässt und seine Prägung durch 70er-Jahre-GENESIS nicht leugnen kann und auch nicht leugnen will, wie ein eingestreutes Zitat aus 'Firth Of Fifth' belegt. Die Unterschiede zu den originalen Studioaufnahmen halten sich aber in engen Grenzen. Am deutlichsten fällt die massive Kürzung von 'The Merry Vicar' auf, ausgerechnet eine der wenigen Nummern, in denen das Publikum mitsingt. Zwischen den einzelnen Stücken hingegen sind die Zuschauerreaktionen schwächer auszumachen, so dass der Eindruck entsteht, der Auftritt habe vor einem recht kleinen Publikum stattgefunden. Sogar die Ansagen scheinen leiser als die Musik zu sein. So wird die Liveatmosphäre kaum transportiert.
Wie Mr. Jones berichtet, war ein weiteres Livealbum gar nicht geplant. Die Entscheidung dazu wurde spontan getroffen, als die Veranstalter des Festivals anboten, den Auftritt mitzuschneiden. Den Eindruck eines Schnellschusses macht die Scheibe auch. Wie immer bei den TIGER MOTH TALES gibt es auch hier großartige Musik zu hören, als Livealbum überzeugt "A Visit To Oxfordshire" aber nicht ganz.
- Redakteur:
- Stefan Kayser