TIKTAALIKA - Gods Of Pangea
Mehr über Tiktaalika
- Genre:
- Progressive Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Inside Out Music
- Release:
- 14.03.2025
- Tyrannicide
- Gods Of Pangea
- The Forbidden Zone
- Mesozoic Mantras
- Fault Lines
- Give Up The Ghost
- Lost Continent
- Chicxulub
Zu konventionell oder einfach nicht rund genug?
Wenn Charlie Griffiths in der Vergangenheit bei HAKEN die Saiten malträtiert hat, sind dabei ausnahmslos tolle Ideen umgesetzt worden. Die britischen Prog-Metaller gehören zu den wichtigsten Genre-Vertretern des Undergrounds, haben sich über die Jahre ein treues Following erarbeitet und sind auch livehaftig immer mit einer gewissen Eleganz in Erscheinung getreten, die sie mittlerweile zu den wenigen unfehlbar anmutenden Acts im ganzen Business heraufkomplimentiert hat.
In der Zwischenzeit hat Griffiths mit TIKTAALIKA eine weitere Spielwiese betreten, die sich jedoch eher auf konventionelleren Stoff und damit auch auf eine eigenwillige Mischung aus klassischem Heavy Metal und den Ausläufern des 80er-Thrashs konzentriert, dabei aber noch nicht so in Fahrt kommt wie parallel bei HAKEN. Nach einem ersten Soloalbum macht er auf "Goda Of Pangea" nun mit recht prominenter Unterstützung weiter, hat aber nach wie vor nicht den Haken(sic!) heraus, wie er seine alternativen Ideen besser unter einen Hut bekommt. Denn wo bei seiner eigentlichen Kapelle höchste Ansprüche bedient werden, verzettelt sich der Gitarrist bei TIKTAALIKA immer wieder in einem Mix aus ruhigen METALLICA-Komponenten, einigen MEGADETH-Shreds und Elementen aus dem düsteren US Metal, sprich: alles Dinge, die auf dem Papier wirklich spannend klingen. Doch in der finalen musikalischen Aufbereitung klingt das Ganze leider noch gar nicht rund, zumal die vielen Gastakteure nicht zwingend nach ihren Stärken eingesetzt werden.
TEXTURES-Frontmann Daniel De Jongh ist als Brüllwürfel bei den niederländischen Tech-Deathern auf jeden Fall eine Hausnummer, wenn er aber im Titelsong mit Clean-Gesang für Stimmung sorgen soll, stößt er hier schnell an seine Limits. Auch ORGANISED CHAOS-Sänger Vladimir Lalic hat hier und dort mit seinen Parts zu kämpfen, weil die ihm zugeschriebenen Tracks ('The Forbidden Zone', Mesozoic Mantras') die Melodien missen lassen, nach denen seine Stimme sicherlich dürstet. So kommt es, dass "Gods Of Pangea" immer weiter fortschreitet, die Highlights aber immer schmerzlicher vermisst werden. Da der Prog-Anteil nicht zu verachten ist, gibt es zwar einige Passagen, die sich mit der Zeit entwickeln (können), aber da man nie so ganz umhin kommt, TIKTAALIKA mit Griffiths' anderen Arbeiten zu vergleichen, wächst die Enttäuschung immer deutlicher, dass TIKTAALIKA aktuell noch längst nicht mit den Qualitäten von HAKEN Schritt halten kann. Ein paar Aha-Momente hier und dort sind jedenfalls noch nicht ausreichend, um "Gods Of Pangea" schnurstracks in ein überzeugendes Album zu verwandeln. Sehr schade!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes