TIMESCALE - Axiom
Mehr über Timescale
- Genre:
- Heavy / Progressive / Power Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 04.11.2020
- Edge Of The Storm
- Come With Me
- Only The Fools
- What They Say
- Leave It All Behind
- Creeps
- Still Alive
- Queen Of Nevermore
- Motherearth
Zu viel Technik, zu wenig Seele
Wenn vom Zusammenspiel von Argentiniern, Brasilianern und Portugiesen in einer Formation die Rede ist, erwartet man als Fußballfreund an sich gediegene Kunst. Auch wenn uns die Geschichte gelehrt hat, dass man auch bei einer solchen Konstellation keinesfalls davor gefeit ist, nicht mehr als eine rustikal agierende Holzhacker-Truppe zu sehen zu bekommen. Bands in einer solchen Zusammensetzung sind bislang wohl eher die Ausnahme gewesen, die in Kalifornien ansässigen Burschen von TIMESCALE jedoch bringen die genannten Nationalitäten mit und liefern nach ersten Gehversuchen in Form zweier Digital-EPs mit "Axiom" nun ihren ersten Longplayer.
Der macht auf Anhieb klar, dass dieses Quartett zur Kategorie der Edeltechniker zählt und zudem bereits ein gut eingespieltes Team ist, das sich der Musik in kunstvoller Darbietung widmet. Zwar mangelt es dem Dreher generell nicht an Härte, dennoch fällt auf, dass man mehr Wert auf ausgefeilte und üppige Arrangements gelegt hat als auf knackige Riffs und Hooks. Das ist zwar insofern nachzuvollziehen, da es sich bei den Musikern ausschließlich um ausgebildete, teils sogar studierte Instrumentalisten handelt und die Burschen dementsprechend bestrebt sind, ihr Können zur Schau zu stellen.
An sich kein Thema, leider aber geht "Axiom" auf lange Sicht dadurch das gewisse Etwas, um nicht zu sagen die Seele verloren. Und das, obwohl die Songlängen an sich eher moderat ausgefallen sind und keiner der Tracks unnötig ausgedehnt wurde oder gar in Gefrickel ausartet. Schlecht gemacht ist die Scheibe in Summe generell nicht, und auch an der Gesangsdarbietung des ein klein wenig an Russell Allen erinnernden Leonel Silva gibt es an sich nicht viel zu meckern. An der Tatsache, dass dem Hörer auch nach dem x-ten Durchlauf dieses Albums lediglich einige - wenn auch wirklich imposante - Instrumentalpassagen in Erinnerung bleiben wollen, ändert das aber trotzdem nichts.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer