TIMO TOLKKI'S AVALON - The Land Of New Hope - A Metal Opera
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2013
Mehr über Timo Tolkki's Avalon
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Frontiers (Soulfood)
- Release:
- 17.05.2013
- Avanlanche Anthem
- A World Without Us
- Enshrined In My Memory
- In The Name Of The Rose
- We Will Find A Way
- Shine
- The Magic Of The Night
- To The Edge Of The Earth
- I'll Sing You Home
- The Land Of New Hope
Keine Anknüpfung an frühere Zeiten, schade
Timo Tolkki, der Name stand vor rund zehn Jahren, also in einer der zahlreichen Hochphasen seiner STRATOVARIUS-Zeit, für qualitativ hochwertigen Euro-Power-Metal, der mit sehr viel Hingabe, cleveren, niveauvollen Arrangements und grandiosen Ohrwürmern die Hörerschaft im Sturm eroberte. Was nach den "Elements"-Teilen passierte, ist kalter Kaffee: Nach dem Split haben sich Kotipelto und seine Burschenschaft mehr als nur erholt und Tolkki selbst versuchte sich mit Projekten wie SYMFONIA oder REVOLUTION RENAISSANCE musikalisch nicht von der Landschaft zu verabschieden.
Ist also TIMO TOLKKI’S AVALON und sein "The Land Of New Hope", das neue Album des so talentierten, begnadeten Masterminds aus dem hohen Norden, ein weiterer, eher mittelprächtiger Erfolg, sich zurückzumelden? Leider ja, denn obwohl anno 2013 wirklich viel versucht wurde, sind es letztendlich die Songs, die nicht derart hängen bleiben, wie man es bei dem finnischen Aushängeschild erwartet. Vielleicht hat der gute Mann den Bombast und die Dramatik damals zu stark ausgereizt, denn bei jedem Durchgang von "The Land Of New Hope" heftet sich das Etikett "recht nett, aber kenn ich schon" immer dichter an die Windschutzscheibe. Dabei stehen die Vorzeichen auf Sturm, betrachtet man einzig die Gastmusiker. Michael Kiske, Tony Kakko, Russell Allen, Rob Rock, Sharon Den Adel und Jens Johansson sind nur einige Hochkaräter, die bei Tolkki Platz nehmen. So ist die Erwartungshaltung naturgemäß immens, man erwartet einfach das Symphonic-Power-Metal-Album des Jahres und wird, wie sollte es anders sein, eines besseren belehrt.
Blendet man Göttergaben wie "Destiny" oder "Visions" aus, so könnte sich "The Land Of New Hope" über zwei zusätzliche Punkte und eine euphorische Rezension freuen, doch mit dem Vergleich im Hinterkopf, kommt das aktuelle Album einfach zwölf Jahre zu spät.
Es gibt schnelle Stücke, die in Form von 'We Will Find A Way' und 'To The Edge Of The World' noch am ehesten überzeugen und die obligatorischen Balladen, die dank der weiblichen Stimmen jedoch stark in den Kitschbereich wandern. 'I’ll Sing You Home' ist hier das beste Beispiel.
Dazu kommen orchestrale Angelegenheiten, die zwar ordentlich, aber nicht herausragend dargeboten werden und stampfende Tracks wie 'A World Without Us', die recht unspektakulär dahinplätschern. Von der hier aufgeführten Songs sind es jedoch, neben den Up-Tempo-Stücken, noch 'A World Without Us' und 'Enshrined In My Memories', die man sich getrost mehrere Male am Tag anhören kann, ohne einen faden Beigeschmack zu bekommen.
Und dennoch: Unterm Strich gab (und wird es wahrscheinlich auch weiterhin geben) bessere Veröffentlichungen im melodischen Euro-Power-Metal-Sektor als "The Land Of New Hope". Auch wenn der Titel hier ausschlaggebend ist, die Besetzung von den Namen her hervorragend ist, sich Tolkki mit diesem Werk eine Anknüpfung an frühere Glanz-und-Gloria-Zeiten (speziell um die Jahrtausendwende) erhofft, so stellt man zwei Dinge resignierend fest: TIMO TOLKKI’S AVALON ist und bleibt ohne STRATOVARIUS leider ein Schatten seiner selbst und der erhoffte Befreiungsschlag bleibt aus. Bei solch einem Szeneidol erwartet man schlichtweg mehr als lose STRATOVARIUS-Song-Kopien.
Anspieltipps: We Will Find A Way, To The Edge Of The World, A World Without Us
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp