TODAY WAS YESTERDAY - Today Was Yesterday
Mehr über Today Was Yesterday
- Genre:
- Progressive Rock / Alternative Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Music Theories Recordings
- Release:
- 23.02.2024
- GRACE
- A Louder Silence
- On My Own
- I Take All
- My Dog Is My God
- Faceless Faraway Song
- If I Fall (Silly Games)
- Rukus
- Borrowed
- My New Low
Tolles Debütalbum eines spannenden Independent-Projekts.
TODAY WAS YESTERDAY-Mastermind Angelo Barbera konnte mit seinem musikalischen Konzept auch einige Schwergewichte der progressiven Rockhistorie für sich begeistern; immerhin ist niemand geringeres als Alex Lifeson an großen Teilen seines Erstlingswerks beteiligt und hat im Groß der zehn Tracks Gitarrenspuren hinterlegt, die am Ende jedoch nur marginal an seine Arbeiten bei RUSH erinnern. Die grundsätzliche Ausrichtung von Barberas Soloprojekt geht auch eher in eine völlig andere Richtung; TODAY WAS YESTERDAY mag zwar im weitesten Sinne ebenfalls progressive Sounds enthalten, jedoch ist die Instrumentierung des Debüts eher verhalten und größtenteils minimalistisch und gibt dem Leader die Möglichkeit, innerhalb der allgemein eher düsteren Atmosphäre seine ausdrucksstarke Stimme zu präsentieren - und die erinnert nicht selten an die jüngeren Veröffentlichungen eines Peter Gabriel.
Dessen einstige große Liebe GENESIS ist auf "Today Was Yesterday" dann auch ein großes Thema, sei es in der Art und Weise, wie Melodiebögen ausgearbeitet sind, in der grundsätzlich relaxten Stimmung, die aber gerne auch mal von einem Hauch Melancholie durchbrochen wird und eben auch in der Form, wie Pianos und Keyboards integriert werden, die die Szenerie eigentlich dominieren, dabei aber dennoch im Hintergrund agieren. Nach dem eher alternativ ausgerichteten Opener 'GRACE', der einige Parallelen zu den etwas verhalteren Momenten im PAIN OF SALVATION-Katalog aufweist, steigt TODAY WAS YESTERDAY in einen wunderbaren Independent-Release ein, der an alle erdenklichen Türen anklopft, mit seiner verhaltenen Gangart aber dennoch niemals die Schwelle übertritt, sondern in seinem eigenen Kosmos neue Impulse sucht - und diese auch setzt. Verträumte Stücke wie 'Faceless Faraway Song' und 'If I Fall (Silly Games)' wechseln sich mit reduziertem Symphonic Prog á la ARENA ab, es gibt leichte Grooves und coole Alternative-Gitarren, aber auch sanfte Elektronik - und eben diese wirklich fantastische Stimme von Angelo Barbera, der als Dirigent das Namedropping um die erste Scheibe gar nicht benötigt, die Dienste von Lifeson und Ex-THE DOORS-Gitarrist Robby Krieger aber gerne in Anspruch nimmt, um den Songs noch einige Besonderheiten verpassen zu können.
TODAY WAS YESTERDAY macht einen lohnenswerten Auftakt, springt souverän zwischen den Nebenschauplätzen des progressiven, modernen Hardrocks, verschließt sich dabei aber auch keinen Einflüssen aus befremdeten Genres. Das Ergebnis kann sich hören lassen und sorgt für einen herrlich erdenden Effekt, nicht zuletzt wegen seiner wunderschönen, ergreifenden Melodien.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes