TOEHIDER - The First Six
Mehr über Toehider
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion / Just For Kicks
- Lowest Of The Low
- Toe Hider
- Jesuitmont
- You're Not The Girl You Said You Were
- The Moon Was A Kite
- Not Much Of A Man
- Wood
- Now Fly Away
- Magnetic Farmer
- Gridlines
- When I Am Laid To Rest
- I Get The Picture
- The Sun Can't Hold A Candle To The Moon
- Old, Old, Old
- Lay Down Mara
- To See You Again
- Take Your Pick Of The Stars
- It Landed On My Face
- Lie Still
- Take It It's Yours
- I Must Say Yes
- Malcolm Dust 'Em
- Suburban Descent - I
- This Is Going To Get Worse Before It Gets Better
- If You May Kiss A Quistle
- Here's A Picture
- Quistle Encounters A Cowbox
- Another Illustration
- There And Back
- The Top Half Did Frown
- How Counterquistle Lost His Pyjamas
- Gift
- Sand To Gold
- Heart As Big As The Moon
- Cadenza
- Gore
- Your Secret's Safe With Me
- ...But Mostly Metal
Irrwitziger Prog-Rock-Mix eines einzigartigen Musikers.
Man kann davon ausgehen, dass Mike Mills verrückt ist - jedoch im positiven Sinne. Der kreative Kopf von TOEHIDER hat sich im vergangenen Jahr die Mühe gemacht, seine Band in die Spur zu bringen, indem er mal eben so 12(!) EPs aufgenommen hat, die ein Spektrum abdecken, welches die Band als klassische Prog-Truppe fast schon wieder disqualifiziert. Die Landung auf dem internationalen Markt soll aber nicht in Form einer überfordernden Attacke erfolgen, sondern gleich kompakt und fett gebündelt. Eben jenes Dutzend wird nämlich nun auf zwei Doppel-CDs zugänglich gemacht, die auch dem europäischen Hörer nahebringen sollen, welches musikalische Talent sich hinter Mister Mills verbirgt. Und quietschifideler, bunter und lebendiger als die Präsentation im ersten Teil des Marathons kann man sich den innovativen Rock-Mix, den der Herr aus Down Under abliefert, auch kaum vorstellen.
"The First Six" beinhaltet die EPs "Toe Hider", "Not Much Of A Man", "Old, Old, Old", "Toehider Too!", "How Did Counterquistle Lose His Pyjamas?" und "Metaltarsus", und tatsächlich ist es dem Chefdenker gelungen, jedem dieser Abschnitte einen völlig eigenen Charakter zu verpassen. Beginnt Mills noch mit leichten Grooves und vielen Tendenzen zum klassischen Hardrock - URIAH HEEP und GENTLE GIANT sind wohl die passenden Referenzen - steigt er in "Not Much Of A Man" bereits in besinnliche Akustik-Stimmung ein und offenbart eine sehr gefühlvolle Seite von TOEHIDER, die man aufgrund des immensen Potpourris so nicht hätte erwarten können. Balladen wie 'Now Fly Away' und 'Magnetic Farmer' gehen nicht nur prima ins Ohr, sondern zeugen auch von der stetig präsenten Qualität, einen Song auch auf den Punkt zu bringen, egal wie ausgefallen die Begleitumstände des zugehörigen Albums auch sein mögen. Aber auch das melancholische 'When I Am Laid To Rest' besticht mit knapp gehaltenen Arrangements, die dem Ohr auf Anhieb schmeicheln.
Ähnlich vielseitig geht es schließlich weiter: "Old, Old, Old" ist ein anerkennendes Kopfschütteln in Richtung DEEP PURPLE, "Toehider Too!" präsentiert eine leicht abgedrehte Seite mit leichten Crossover-Prog-Tendenzen, "How Did Counterquistle Lose His Pyjamas?" ist mehr oder weniger eine Geschichte mit leichter musikalischer Untermalung (jedoch ähnlich abgedreht) und, jetzt die große Überraschung, in "Metaltarsus" spielt Mills tatsächlich melodischen Power Metal im Stile gemäßigter MAIDEN, und das auch noch total überzeugend. 'Cadenza' und 'Sand To Gold' sind jedenfalls echte Highlights und wären für manche hiesige Band eine Blaupause für die richtige Vorgehensweise.
Letzten Endes ist "The First Six" vielleicht fast schon zu facettenreich, als dass man alles erfassen könnte. Der homogene Charakter, den jede einzelne EP für sich beanspruchen darf, geht auf der langen Distanz natürlich verloren und macht es für den eher in Sparten denkenden Zuhörer nicht so einfach, sich auf diesen doppelten Silberling einzulassen. Andererseits ist es dem kreativen Herren hinter TOEHIDER perfekt gelungen, seine Inspiration flächendeckend geltend zu machen, ohne dabei in einem angeschnittenen Sub-Genre auf die Nase zu fallen. "The First Six" erfordert eine Menge Toleranz, die dem aufgeschlossenen Musikliebhaber aber auch mit reichlich Freude belohnt. Denn wenn sich eines nicht abschlagen lässt, dann das Lob an Mike Mills für sein musikalisches Genie, das hier in jeder Sekunde aufblitzt!
Anspieltipps: To See You Again, Sand To Gold, Not Much Of A Man, Now Fly Away, I Must Say Yes
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes