TOKYO BLADE - Night Of The Blade ... The Night Before
Mehr über Tokyo Blade
- Genre:
- Hard Rock / Heavy Metal / NWOBHM
- Label:
- High Roller Records
- Release:
- 30.04.2021
- Night Of The Blade
- Warrior Of The Rising Sun
- Unleash The Beast
- Love Struck
- Attack Attack
- Fever
- Dead Of The Night
- Breakout
- Madame Guillotine
- Someone To Love
Das zweite Album der Briten in der Original-Fassung
Nur zwei Wochen nach der Vinyl-Neuauflage des Originals, erscheint mit "Night Of The Blade ... The Night Before" eine neue, bislang unveröffentlichte Version der zweiten Scheibe der Briten. Eine, die vor allem die Herzen all jener höher schlagen lassen wird, die das Debüt bis heute als bestes aller TOKYO BLADE-Alben und Alan Marsh als den Sänger der Band schlechthin betrachten. Der Grund dafür liegt auf der Hand, schließlich ist darauf Alan als alleiniger Sänger zu hören.
Zwar ist "Night Of The Blade" nun schon mehrfach in unterschiedlichsten Varianten neu aufgelegt worden, in dieser Form jedoch erst ein einziges Mal, und das ist auch schon fast 25 Jahre her. Die ursprünglich von Alan eingesungenen Songs blieben bislang eigenartiger Weise gut unter Verschluss. Warum, weiß wohl niemand so genau, ist aber auch nicht mehr relevant. Da längst Gras über die Sache gewachsen ist, und Alan Marsh seit mittlerweile fast fünf Jahren wieder Mitglied der Band ist, dürften auch sämtliche persönlichen Problemchen aus der Welt sein.
Die waren schon in den frühen 80er Jahren nicht wirklich ein Thema. Viel mehr war dem Label die Stimme nicht gut genug, um den erwarteten Erfolg einfahren zu können. Daher wurde Marsh mehr oder weniger höflich mitgeteilt, dass seine Tage bei TOKYO BLADE gezählt wären. Kein Wunder, dass er sich darauf - trotz einiger Versuche seiner Bandkollegen ihn umzustimmen - beleidigt aus der Band verabschiedete. Vom Management wurde daraufhin kurzerhand der frühere TOPAZ- und spätere JONNY CRASH-Frontmann Vicki James Wright verpflichtet, dessen Stimme zwar ganz gut ins Gesamtbild passte, in einer rauen Hard Rock- oder Sleaze Rock-Formation aber wohl wesentlich besser zur Geltung gekommen wäre.
Doch die Label-Verantwortlichen sahen das damals anders und da die Zeit bis zum geplanten Veröffentlichungsdatum ohnehin schon ziemlich knapp war, hat man Vicki nur kurze Zeit später ins Studio gescheucht. Da man ihm jedoch lediglich die Zeit gab, um die Songs neu einsingen, wurde notgedrungen darauf verzichtet, auch die Backing Vocals noch einmal aufzunehmen. Daher haben wir, wenn wir "Night Of The Blade" auflegen, die wohl wahrlich nicht alltägliche Gelegenheit, den früheren UND den damals aktuellen Sänger einer Band gemeinsam auf einem Album zu hören!
Doch nicht nur der Gesang hat sich auf "Night Of The Blade ... The Night Before" geändert, auch die Songs selbst. So fehlen von der ursprünglichen Pressung 'Lightning Strikes' und 'Rock Me To The Limit', während 'Attack Attack' und 'Fever' nicht auf dem Original enthalten waren. Die beiden Nummern waren ursprünglich auf der B-Seite der "Lightning Strikes"-EP verewigt, umso merkwürdiger, dass der EP-Titel- und spätere Album-Track nicht auch auf "The Night Before" zu finden ist. Vor allem, da Alan Marsh diesen doch schon damals eingesungen hat.
Aber egal, mit 'Madame Guillotine' und 'Breakout' (das ursprünglich 'Break Out' geschrieben wurde und zusammen mit 'Love Struck' die Rückseite der "Madame Guillotine"-EP darstellte), gibt es dafür zwei wahre Schmankerl zu hören. Schließlich sang die Original-Versionen dieser Tracks bereits Vicki ein.
Die Songs haben durch den typischen Gesangsstil von Alan Marsh ein wenig mehr an Ausdruckskraft erhalten, der Klang der uns zur Verfügung gestellten mp3-Files wirkt im Vergleich zur Vinyl-Original-Ausgabe jedoch ein wenig dumpfer. Das ist aber zu relativeren, denn ein wirklicher Vergleich ist ohnehin erst dann möglich, wenn eines der auf 500 (200 in schwarz, 100 in weiß sowie 100 in weiß-rotem Splatter-Design) Stück limitierten Vinyl-Exemplare (Remaster von Patrick W. Engel) sein Plätzchen im Archiv neben "Night Of The Blade" erhalten hat. Wer zu lange wartet, wird aber wohl Pech haben.
- Redakteur:
- Walter Scheurer