TOMAHAWK - Oddfellows
Mehr über Tomahawk
- Genre:
- Fusion/ Alternative/ Rock/ Noise/ Jazz
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Ipecac Recordings / Soulfood
- Release:
- 04.02.2013
- Oddfellows
- Stone Letter
- I.O.U.
- White Hats/ Black Hats
- A Thousand Eyes
- Rise Up Dirty Waters
- The Quiet View
- I Can Almost See Them
- South Paw
- Choke Neck
- Waratorium
- Baby Let's Play
- Typhoon
Mike Patton in einer tollen Band, die nicht nur Mike Patton ist.
Liebe Leserinnen. Ein Experiment wagte ich mir, ganz ohne sexistischen Hintergedanken, doch da weiß mann und frau ja gerade nicht, wo hinten und vorne ist... auweia, schon wieder interpretierbar. Und im Anschluss an diesen Text muss ich noch prüfen, ob ich das nicht irgendwo abgeschrieben haben kann. Oder soll. So, das reicht, nun zum Experiment. Ich habe in meinem Bekanntinnenkreis wie beiläufig in diesem Winter ein paar Mal fallenlassen, dass Mike Patton – der Frontvokalakrobat von FAITH NO MORE – mit dem Musikprojekt TOMAHAWK zusammen ein neues Album aufgenommen hat. Aufgepasst, mehrfaches Zitat weiblicher Sinnlichkeit: "Echt? Die geile Sau!". Immer wieder, ich schwöre es. "Ja, ein neues Album von TOMAHAWK". - "Aha."
Schübe der Überraschung durchzuckten mich.
Fragte ich nämlich die informierten männlichen Kulturbegleiter in meinem Leben, erntete ich ein tiefes verzweifeltes Seufzen: "Echt? Oh Mann, der macht doch nur noch durchgeknallte Dinger!". So polarisiert besagter Herr und Sänger aus San Francisco, wie immer. Nach der Teilnahme an der wechselvollen, eher menschlich aufreibenden Bandgeschichte der famosen FAITH NO MORE, an den durchgepfefferten FANTOMAS-Orgien mit MELVIN King Buzzo und SLAYER-Fellfolterer Dave Lombardo, am Avantgarde-Ensemble-Geschnatter mit MR. BUNGLE und ungezählten weiteren Temporärprojekten, ausser den FAITH NO MORE-Alben samt und sonders bei Pattons eigenem Label Ipecac Records verlegt, hat der Meister der Rückkämmfrisur sein Potenzial nun wiederum dem Experiment TOMAHAWK geliehen. Und... Oops, die machen wieder Hits: 'Stone Letter', 'White Hats/ Black Hats' und vor allem 'South Paw' kreiseln am Kultstatus!
Hier versteht es der Hochkarätertrupp, richtige Obernummern zu kreieren. Kein Wunder, wer da alles mitspielt: Duane Denison von JESUS LIZARD, John Stanier, der HELMETs Charaktersound der Mittneunziger als Gitarrist prägte und nun auch bei BATTLES experimentiert. Und der MR.Bungle-Mitstreiter Trevor Dunn ist auch mit an der Batterie. Da geht nix schief, könnten musikzentrierte Frauen und Männer nun denken. Und liegen richtig damit!
Bei mir haben sich die zweifelhaft nach oben gebogenen Augenbrauen nach dem Konsum von "Oddfellows" zu einer ersten Großartigkeit dieser Spielsaison entwickelt. Ich hoffe nur, ich vergesse das Album in der Jahresrückschau im Dezember 2013 nicht. Gefahr laufe ich da aber nicht, wenn ich an die schüchternen Perle 'I.O.U.' oder den Neo-Jazz-Hauch 'Rise Up Dirty Waters' denke. Das lauernde 'A Thousand Eyes' ist auch ein Hit, ein leiser, hatte ich vergessen zu erwähnen. Mit 'Typhoon' durch die sterbende Kleinstadt brettern – eine Lust!
Was bin ich froh, dass ich 2013 den Herrn Patton so ausgeglichen und seiner Stärken bewusst kennenlernen darf! Ich schließe mich also meinen weiblichen Bekanntinnen an, nur vor einem anderen Hintergrund. Und erweitere meine neue Liebe auf die anderen drei spielfreudigen Künstler dieser Band! Baby, Let's Play!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben